Unerwartete Wende beim EHC Basel
Am Mittwoch informierte der Kanton Baselland die Basler überraschend darüber, dass nun doch 900 Zuschauer zum Final-Heimspiel vom Samstag zugelassen sind. Nun sollen schnellstmöglich Tickets verkauft werden.

Was die Verantwortlichen beim EHC Basel derzeit erleben, muss als Wechselbad der Gefühle bezeichnet werden. Zuerst war da vergangene Woche der Frust darüber, dass die zuvor vom Gesundheitsamt Basel-Stadt ausgesprochene Bewilligung von 900 Zuschauern für das am Samstag stattfindende Heimspiel des MySports-League-Finals, der heute in Martigny (20 Uhr) startet, ungültig sei. Denn die Zuständigkeit oblag den Behörden des Baselland, die kurzerhand die erlaubte Zuschauerzahl auf 200 senkten, ohne eine individuelle Krisenabwägung gemacht zu haben.
Ein Gesuch könne zwar eingereicht werden, so wurde EHC-Präsident Daniel Schnellmann von den Zuständigen des Nachbarkantons mitgeteilt. Die Aussichten, einen anderen Entscheid zu erhalten, wurden aber als verschwindend klein bezeichnet, da der Kanton anderen Gesuchstellern denselben Beschluss mitgeteilt hatte und eine einheitliche Regelung anstrebt wurde. Schnellmann reichte dennoch einen Antrag ein, pro forma. Man könne schliesslich nie wissen.
Und tatsächlich hat sich dieser Schritt nun ausgezahlt. Wie Schnellmann gegenüber der BaZ sagt, erhielt er am Mittwochnachmittag nämlich die Nachricht, dass das Gesuch bewilligt worden war. Was bedeutet: Es dürfen nun doch 900 Zuschauer dem Spiel vom Samstag in der St.-Jakob-Arena beiwohnen. Die Risikoabwägung hatte die Behörden vom Kanton Baselland ihre Meinung also ändern lassen. Sehr zur Freude des Basler Eishockeyvereins. «Es freut mich natürlich sehr für die Mannschaft und die Fans», so Schnellmann. Zugleich werden damit selbstredend zusätzliche Einnahmen generiert, welche die finanziellen Einbussen etwas schmälern.
Abonnenten mit Vorkaufsrecht
Die gute Nachricht ist aber zugleich eine, die für die Verantwortlichen des EHC einen grossen Mehraufwand bedeutet – in kurzer Zeit. Denn ein Verkauf an der Abendkasse darf der Verein nicht durchführen. Dies ist eine Auflage der Behörden. Die Tickets müssen somit alle auf der Geschäftsstelle abgeholt werden. Und natürlich müssen dazu erst einmal alle Interessenten erreicht werden, von denen ein Teil in Anbetracht der wenigen Tickets zuvor aus Solidarität anderen Fans den Vortritt liessen. Wer dem Spiel beiwohnen wollte, hatte sich bis zum Mittwoch beim EHC für den Kauf eines der zu diesem Zeitpunkt noch 200 Tickets melden können. Etwas über 200 Anfragen seien bei den Baslern auch eingegangen, wie Schnellmann gegenüber der BaZ bestätigt.
Nun gelte es, die zusätzlich verfügbar gewordenen Tickets zu vergeben. Das weitere Vorgehen ist dabei nach dem EHC-Präsidenten wie folgt geplant: «Wer sich bisher bei uns für den Erwerb eines Tickets gemeldet hat, wird sein Kontingent erhalten. Darüber hinaus haben die Abonnenten auf die nun neu in den Verkauf gelangenden Tickets ein Vorkaufsrecht.» Dies schliesst alle Passivmitglieder ein. Die Tickets werden zum Preis von 25 Franken verkauft. Zusätzlich erhalten alle Käufer, welche ein Saisonabo besitzen, einen Eintritt für ein Qualifikationsspiel in der kommenden Saison.
Entscheid am Freitag
Die neu erlangte Bewilligung ist neben dem Schliessen der Abendkasse noch an weitere Auflagen gebunden. So muss der EHC das Stadion-Restaurant geschlossen halten und die Zuschauer über mehrere Eingänge hineinlassen. Die Personalien von allen Besuchern müssen hingegen nicht aufgenommen werden. Zudem dürfen Verpflegungsstände betrieben werden.
Dank dem Entscheid hat der EHC einen Nachteil gegenüber Final-Gegner Martigny wettgemacht. Denn die heutige Partie im Wallis darf ebenfalls vor 900 Zuschauern stattfinden. Wie es nach den beiden Partien weitergeht, ist dabei immer noch unklar. Einen Spielplan gibt es zwar, am Freitag tagen die Vertreter der National League und der Swiss League mit dem Verband aber nochmals, um über den weiteren Spielbetrieb zu entscheiden. Nach aktuell kursierenden Gerüchten erscheint es nicht abwegig, dass die Saison abgebrochen wird. Dies hätte für die MySports-League-Vereine ebenso Konsequenzen. Denn Aufstiegsspiele wären dann vom Tisch. Es wäre für den EHC Basel, der sich in diesem Playoff zum ersten Mal seit langem wieder in den Final spielte, das bittere Ende der Aufstiegsträume.
MySports-League-Final
Heute Donnerstag. 20 Uhr. Martigny -EHC. – Samstag. 20.15 Uhr EHC – Martigny. – 17.3. 20 Uhr. Martigny – EHC. – ev. 20.3. 20.15 Uhr. EHC – Martigny. – ev. 22.3. 17.30 Uhr. Martigny – EHC. – die ersten beiden Partien werden über den Fernsehsender von UPC MySports gezeigt. Am Freitag wird darüber beraten, wie der weitere Spielbetrieb durchgeführt wird.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch