«...und dieser Neuer!»
Die Deutschen kämpften sich in der Hitze von Rio de Janeiro gegen Frankreich in die WM-Halbfinals. Die Stimmen der Beteiligten.
Nach dem Duell zwischen Frankreich und Deutschland gab es bei den Spielern drei grosse Themen: Die Hitze, der Teamgeist und Manuel Neuer. Sowohl Captain Philipp Lahm als auch Torschütze Mats Hummels betonten den Spirit im Team. Angesprochen auf die personellen Veränderungen in der deutschen Innenverteidigung meinte Hummels gegenüber der ARD dementsprechend: «Egal wer spielt – auch wenn wir die individuelle Klasse haben – alleine kann keiner etwas ausrichten.» Captain Lahm bestätigte: «Wir sind als Mannschaft aufgetreten.» Und Jérôme Boateng betonte: «Jeder ging für den anderen, jeder schmiss sich überall rein.»
In Rio de Janeiro herrschten mit knapp 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent schwierigste Bedingungen. «Ich war auf jeden Fall früh platt, da brauchte es die Trinkpausen. Aber ich hoffe, es ging allen so», gab Hummels zu Protokoll. Und auf die Frage, ob er seinen Gegenspieler Raphaël Varane bei seinem Treffer nicht etwas gar fest zur Seite geschoben habe, meinte er mit der Lockerheit eines Siegers: «Ich bin nicht umsonst so schwer, da muss ich schon Kraft haben – wenn ich schon nicht leichtfüssig bin.» Trotz des Treffers vom 1.92 Meter grossen Innenverteidiger sah Lahm gerade beim Toreschiessen noch Defizite: «Wir hätten das 2:0 erzielen sollen, die Chancen dazu hatten wir.»
Dass die Chancen der Franzosen nicht zu Torerfolgen wurden, dafür war Manuel Neuer gesorgt. Der 28-jährige Bayern-Goalie glänzte vor allem durch eine Parade in der letzten Minute, als er einen satten Schuss von Torjäger Karim Benzema abwehrte. Doch so spektakulär diese Tat auch aussah, Neuer selbst blieb wie gewohnt gelassen: «Das war einfach ein Automatismus. Die Mitte war zu und er konnte nur noch schiessen – wenn er dann reingeht, ist es ein Goalie-Fehler.» Trotzdem waren nicht nur die Zuschauer beeindruckt von Neuer, auch seine Teamkollegen schwärmten, allen voran Boateng: «Manu ist der beste Torwart der Welt.»
«Der Unterschied war nicht sehr gross»
Während die Deutschen ihren Halbfinaleinzug feierten, analysierte Frankreichs Trainer Didier Deschamps die Partie treffend: «Wir haben das Notwendige getan, um sie durchzuschütteln. Sie haben aber mehr Erfahrung und ihren Vorteil – das Tor – gut gehalten. Natürlich war es ein grosser Frust, als sie die Führung erzielten, aber wir hatten auch genug Ausgleichschancen...und dieser Neuer! Alles in allem war der Unterschied nicht sehr gross, aber die Deutschen sind weitergekommen.»
Wer in der nächsten Runde auf das Team von Bundestrainer Jogi Löw wartet, kümmerte Verteidiger Boateng indes nicht: «Der Gegner im Halbfinal ist egal, jetzt muss es der Final sein.»
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