«Respektlos» und «unverantwortlich»Umgang mit Gedenkstein sorgt für Ärger in Waldenburg
Bei den Bauarbeiten für den Bahnhofsneubau in Waldenburg wurde ein Gedenkstein für den Zweiten Weltkrieg umplatziert und dabei beschädigt. Online sorgt das nun für Diskussionen.
Der Gedenkstein beim Bahnhof Waldenburg sollte an den Aktivdienst im Zweiten Weltkrieg erinnern, genauer, an die Artilleriebeobachtungskompanie vier. Sie leistete während des Zweiten Weltkriegs Aktivdienst in dieser Gegend. Bei den Bauarbeiten für den neuen Bahnhof in Waldenburg sollte der Gedenkstein umplatziert werden. Dabei wurde er beschädigt.
Auf Facebook wurden nun Fotos vom beschädigten Stein gepostet. Einige Nutzer sind über den Umgang mit dem Stein erzürnt: «Einen Gedenkstein zerstören und umplatzieren finde ich eine Frechheit», findet etwa ein User, oder «Der Stein war Kulturgut, das man respektvoll behandeln sollte» ein weiterer. Andere sehen das Ganze gelassener: «Ich habe in 18 Jahren nichts über den Hintergrund dieses Steines mitbekommen und auch niemanden gesehen, der den Stein speziell betrachtet hätte», so ein Nutzer.
Umplatzierung war abgesprochen
Die Umplatzierung des Steins, der früher zentral auf dem Bahnhofplatz stand, sei laut BLT geplant gewesen: «Der Stein wurde vom Militärverein während der Bauzeit eingelagert und in Rücksprache mit ihm und der Gemeinde Waldenburg neu platziert. Neu haben wir den Gedenkstein in das Deckwerk entlang der Stützmauer und der Kantonsstrasse integriert.» Der Stein sei nun gut sichtbar von der Kantonsstrasse, von einer Zerkleinerung wisse die BLT nichts.

Die Gemeindepräsidentin von Waldenburg, Andrea Kaufmann, sagt zum Vorfall: «Der Gedenkstein stand beim alten Bahnhof und wurde vor dem Abriss von der Gemeinde entfernt und aufbewahrt. Der Gemeinderat hat sich nach dem Neubau des Bahnhofes bei der BLT erkundigt, ob der Stein in die Mauer platziert werden kann. «Der Stein ist dann bei der Umplatzierung zerbrochen», so Kaufmann. Dass der Stein bei den Arbeiten beschädigt wurde, habe keinesfalls mit fehlender Sorgfalt oder Würdigung zu tun. Vielmehr sei der Stein bereits vorher in marodem Zustand gewesen.
Dem Grossteil der Einwohner wäre es wohl nicht aufgefallen, so Kaufmann. Trotzdem sei ihr klar, dass er für einige einen sentimentalen Wert habe. Daher werde der Gemeinderat nun mögliche weitere Schritte diskutieren. Reparieren könne man den Stein wohl nicht mehr, so Kaufmann. Sie erhoffe sich jedoch, dass er durch die geplante Begrünung der Stützmauer nochmals schöner präsentiert werde.
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