Umfragen kündigen Machtwechsel in Litauen an
In Litauen wählt das Stimmvolk heute im ersten Wahlgang ein neues Parlament. Noch sind die Wahllokale geöffnet. Umfragen zufolge könnte das Linksbündnis des früheren Finanzministers das Rennen machen.

Bei der ersten Runde der Parlamentswahlen in Litauen zeichnet sich ein Sieg der oppositionellen Linksparteien und damit ein Machtwechsel ab. Eine Wählerbefragung nach der Stimmabgabe ergab, dass die Arbeitspartei mit 19,8 Prozent grösste Partei im Parlament wird.
Dies meldete die litauische Nachrichtenagentur BNS. Die vor den Wahlen favorisierten Sozialdemokraten kämen demnach als zweitstärkste Kraft auf 17,8 Prozent - noch vor der Partei des konservativen Ministerpräsidenten Andrius Kubilius.
Kein klarer Favorit
Viktor Uspaskich, Vorsitzender der Arbeitspartei, gab sich nach Schliessung der Wahllokale zunächst vorsichtig. «Es gib keine klar vorne liegende Partei. Es besteht die Chance und Möglichkeit, dass wir mit mindestens drei Parteien eine Mehrheit erzielen können», sagte er.
Auf Kubilius' Vaterlandsunion entfallen der Umfrage zufolge 16,7 Prozent. Erste offizielle Ergebnisse wurden für Montag erwartet.
Mit der neugegründeten Partei Weg des Mutes und der Partei Für Ordnung und Gerechtigkeit schafften noch zwei weitere Parteien der Wählerbefragung zufolge den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde. Die Wahlbeteiligung betrug nach Angaben der Wahlkommission mehr als 50 Prozent - deutlich mehr als bei den vergangenen Wahlen.
Erster von zwei Wahlgängen
Für die 2,6 Millionen Stimmberechtigten in dem baltischen Land war es der erste von zwei Wahlgängen. Die Wähler entschieden zunächst über 70 Sitze nach dem Verhältniswahlrecht. In zwei Wochen werden sie dann über 71 Direktmandate abstimmen.
Zur Wahl traten 17 Parteien, ein Wahlbündnis sowie mehrere unabhängige Kandidaten an. Zeitgleich mit den Parlamentswahlen fand eine nicht bindende Volksabstimmung über den Bau eines neuen Atomkraftwerks statt.
SDA/wid
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