Umfrage: Griechen flüchten zu Pro-Europa-Parteien
Griechische Wähler scheinen ob der Verweigerungshaltung der radikalen Linken nun kalte Füsse zu kriegen. Die Aussicht auf einen Euro-Austritt hat laut einer Wählerbefragung die konservative Nea Dimokratia gestärkt.

Bei den Neuwahlen in Griechenland am 17. Juni könnten die pro-europäischen Parteien besser abschneiden als bei der letzten Abstimmung von Anfang Mai. Laut einer Umfrage würde die Konservative Nea Dimokratia mit 26,1 Prozent stärkste politische Kraft.
Auf Platz zwei folgte die radikallinke Partei Syriza mit 23,7 Prozent, dahinter die sozialdemokratische Pasok mit 14,9 Prozent. Dies berichtete am Donnerstag der griechische Fernsehsender Alpha unter Berufung auf eine bei 1200 Bürgern durchgeführte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Marc.
Die pro-europäischen Parteien Nea Dimokratia und Pasok, die den von EU und IWF auferlegten Sparkurs befürworten, könnten somit zusammen auf genügend Mandate kommen, um eine Regierungskoalition zu bilden. Die Konservativen kämen gemäss der Umfrage auf 123 und die Sozialdemokraten auf 41 Mandate, womit sie zusammen eine Mehrheit von 164 Sitzen im 300 Sitze umfassenden Parlament besässen. Mit Stimmverlusten müssten hingegen die Kommunisten und die Faschisten rechnen.
Mögliche Trendwende
Zuletzt hatte Syriza in Umfragen vorne gelegen. Die Radikallinken wollen zwar in der Eurozone verbleiben, den Sparpakt mit den internationalen Geldgebern aber einseitig aufkündigen. Dies schürte Sorgen, das schuldengeplagte Land würde von der Eurozone ausgeschlossen. Dies wiederum könnte zu einem Staatsbankrott führen.
Die Griechen machten sich nach dem Platzen der Regierungsgespräche vor wenigen Tagen offenbar Sorgen wegen eines möglichen Abschieds aus der Eurozone, sagte der Analyst John Loulis zum jüngsten Umfrageergebnis. Die Dinge seien jedoch immer noch sehr unbeständig. Der Ausgang der Wahl werde davon abhängen, welche Partei die wenigsten Fehler mache.
Parlament tritt zusammen
Bei der letzten Parlamentswahl am 6. Mai war Nea Dimokratia noch auf 18,85 Prozent, Syriza auf 16,8 und Pasok auf 13,2 Prozent der Stimmen gekommen.
Gemäss diesen Stimmanteilen ist das griechische Parlament am Freitag zur Wahl eines neuen Präsidiums zusammengekommen. Allerdings soll das Parlament aufgrund der zuletzt gescheiterten Regierungsbildung bereits am gleichen Abend wieder aufgelöst werden.
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