Umbau für 300 Millionen, um den Viertelstundentakt zu ermöglichen
Nachdem die Beschwerdefrist ungenutzt verstrichen ist, nehmen die SBB die Entflechtung des Bahnverkehrs zwischen Basel und Muttenz in Angriff.

Die Baubewilligung für die Entflechtung der Bahnanlagen zwischen Muttenz und Basel ist rechtskräftig. Es sind keine Beschwerden eingegangen, wie die SBB mitteilen. In dieser Woche hat die Bundesbahn daher mit den Vorarbeiten für das 300-Millionen-Projekt begonnen.
Das Ziel ist eine Kapazitätserweiterung: Künftig soll die S-Bahn zwischen Basel und Liestal im Viertelstundentakt verkehren. Auch für weitere Angebotsausbauten ist die Entflechtung nötig.
Neue Brücke ermöglicht Ausfahrt via Güterbahnhof
Mit dem Projekt soll erreicht werden, dass sich die Züge des Güter-, Fern- und Regionalverkehrs weniger in die Quere kommen. Es entsteht ein Bypass für die dicht befahrene Hauptausfahrt des Bahnhofs Basel SBB: Die S-Bahn-Züge in Richtung Liestal und Fricktal sollen nach Muttenz gelangen, ohne die Fahrwege anderer Züge kreuzen zu müssen.
Dazu umfahren sie die Hauptausfahrt in Basel via Güterbahnhof und nutzen schliesslich die neue, rund 360 Meter lange Eisenbahnbrücke beim Donnerbaumquartier in Muttenz. Mit dieser Brücke werden die drei bestehenden Gleise der Hauptausfahrtsstrecke überquert.

Im Rahmen des Projekts wird auch der Bahnhof Muttenz umgebaut. Neu sollen alle S-Bahnen in Richtung Pratteln auf Gleis 4 einfahren. Das bestehende, 218 Meter lange Perron beim Gleis 4 wird abgebrochen und durch ein neues ersetzt, das über 73 Meter überdacht wird.
Angepasst wird zudem die Unterführung. Sie wird breiter und etwas weniger steil und soll so für Behinderte besser zugänglich sein. Einen neuen Fussweg erhalten auch die Studenten, die via Grenzacherbrücke schneller und direkter zur FHNW gelangen. Das Gleis 4 wird heute hauptsächlich von Güterzügen befahren. Diese werden künftig durch den Rangierbahnhof geleitet.
Schicke Passerelle bei der Hagnau
Bei der Hagnau wird ausserdem die bestehende Passerelle durch einen auffälligen, mit einem Bogen versehenen Neubau ersetzt. Damit wird insbesondere für die Quartiere Freuler, Donnerbaum, Freidorf und Feldreben eine behindertengerechte und weniger steile Fuss- und Veloverkehrsverbindung geschaffen. Die neue Passerelle ist nötig, weil die alte zu wenig hoch über die Gleise führte.
Diese Woche haben die SBB mit den Vorarbeiten gestartet. Ein Teil des Waldes an der Hardstrasse wird gerodet, um Platz zu schaffen für die Baulogistik. Weiter nehme man Kabel- und Fahrleitungsarbeiten vor; dies in der Nacht, weil dann weniger Züge verkehren. Die Hauptarbeiten beginnen im Mai. Ende 2025, nach Abschluss des Projekts, werde die komplette gerodete Fläche wieder aufgeforstet, versprechen die SBB.
Nachtarbeiten und Lärm
Mit den Bauarbeiten wird der Bevölkerung «einiges an Geduld abverlangt», woraus selbst die SBB keinen Hehl machen. «Neben Nachtarbeiten und Lärm werden auch Einschränkungen im Strassen- und Fussverkehr leider unvermeidbar sein», heisst es im Communiqué. Auch im Bahnverkehr werde es zu Fahrplan-Einschränkungen kommen.
Insgesamt kostet das Entflechtungsprojekt 300 Millionen Franken. Zusammen mit dem laufenden Unterhalt der bestehenden Bahnanlagen und dem Ausbauprojekt rund um den Bahnhof Liestal investiert der Bund über eine Milliarde Franken in der Region Basel.
Weitere Informationen zur Entflechtung zwischen Basel und Muttenz: www.sbb.ch/basel-muttenz
Weitere Informationen zu den Projekten für den S-Bahn-Viertelstundentakt: www.sbb.ch/ausbauten-basel
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