Ueli Maurer am Sarg von Mandela
Der Leichnam von Mandela wurde ins Regierungsgebäude von Pretoria gebracht, wo er nun aufgebahrt ist. Auch der Schweizer Bundespräsident hat dem südafrikanischen Helden die letzte Ehre erwiesen.
Der Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer hat heute Morgen in Pretoria dem südafrikanischen Nationalhelden Nelson Mandela an dessen Sarg die letzte Ehre erwiesen. Wie VBS-Sprecher Renato Kalbermatten auf Anfrage sagte, sollte Maurer am Abend in die Schweiz zurückreisen.
Maurer hatte in Johannesburg an der Trauerfeier für den im Alter von 95 Jahren verstorbenen Mandela teilgenommen. Trotz Staus war er in das Fussballstadion im Stadtteil Soweto gekommen, wie sein Sprecher bestätigte. Offizielle bilaterale Treffen mit Politikern anderer Länder habe es nicht gegeben.
In einem Tuch verhüllt
Auch die Familie von Mandela hat an seinem offenen Sarg von ihm Abschied genommen. Mandelas Leichnam ist mit einem weissen Tuch verhüllt, nur sein Kopf unter einer gläsernen Abdeckung des Sarges sichtbar.
Nach einem Trauerzug durch die Hauptstadt Pretoria wurde der frühere Präsident am Regierungssitz in den Union Buildings aufgebahrt. Dort konnte ab Mittag auch die Öffentlichkeit Mandela die letzte Ehre erweisen. Entlang der Route nahmen am Morgen bereits zahlreiche Menschen von Mandela Abschied.
Viele Menschen kamen bunt gekleidet zum Amphitheater vor dem Regierungsgebäudekomplex «Union Buildings», manche trugen die Fahne Südafrikas. Als erste kamen unter anderem die Frau Mandelas, Graca Machel, und seine frühere Ehefrau Winnie Madikizela-Mandela. Beide trugen schwarze Tücher zu einem Turban gebunden auf dem Kopf.
Auch Mandelas einstiger Gegner, der frühere Präsident Frederik Willem de Klerk, mit dem er 1993 wegen der Überwindung der Rassentrennung zusammen den Friedensnobelpreis erhielt, verneigte sich vor dem Sarg.
Weitere prominente Trauergäste waren Simbabwes Präsident Robert Mugabe, der frühere US-Präsident Bill Clinton und der Musiker und Aktivist Bono. Auch Bundespräsident Ueli Maurer erwies Mandela an dessen Sarg die letzte Ehre.
Friedlich und würdevoll
Mandelas aufgebahrter Körper war heute mit einem weissen Tuch bedeckt, nur das vom Alter gezeichnete Gesicht und die Schultern waren zu sehen. Er trug – wie zu Lebzeiten auch oft – ein Batik-Hemd im indonesischen Stil mit braun und gelb.
Er habe sehr friedlich und würdevoll gewirkt, sagten Trauernde später. Am Sarg hielten die Menschen kurz inne, manche verbeugten sich, andere legten sich die Hand aufs Herz.
Beisetzung am Sonntag
In den Union Buildings mit ihrem halbkreisförmigen Hof wurde der am Donnerstag im Alter von 95 Jahren verstorbene Mandela im Jahr 1994 als erster schwarzer Präsident seines Landes vereidigt. Im Jahr zuvor hatte er den Friedensnobelpreis erhalten. Mandelas Beisetzung in seinem Heimatdorf Qunu soll am Sonntag stattfinden.
Pannen und Peinlichkeiten
Für ein Nachspiel sorgte die von Peinlichkeiten überschattete zentrale Trauerfeier von gestern in Johannesburg. Präsident Jacob Zuma hatte sich im FNB-Stadion Pfiffe gefallen lassen müssen. Es gab nach Angaben südafrikanischer Medien Gerangel hinter der VIP-Tribüne, weil die Sicherheitsbeamten Leibwächter von Jordaniens Königin Rania und anderer Prominenz nicht hatten durchlassen wollen. Der Stadionsprecher begrüsste als Ehrengäste auch Israels Präsident Schimon Peres und Premier Benjamin Netanyahu, die allerdings daheim geblieben waren.
Mandela wird in den Union Buildings aufgebahrt.
sda/AFP/bru
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