«Aktenzeichen XY... ungelöst»TV-Show soll Tötung von Basler Prostituierten aufklären
2006 wurde in Allschwil eine tote Frau gefunden. Bis heute ist unklar, wer sie umgebracht hat. Neue Ermittlungsansätze sollen das ändern.

Am Morgen des 2. September 2006 entdeckte eine Joggerin in einem Waldstück in Allschwil eine nackte Leiche. Dabei handelte es sich um eine 31-jährige Prostituierte aus Brasilien namens Ana Paula. Sie war mit einem gutbürgerlichen Basler verheiratet und hinterliess zwei Kinder.
Die Boulevardpresse, aber auch die «Basler Zeitung» berichteten mehrfach darüber. Sie mussten allerdings im Umfeld des Opfers wühlen. Die Behörden waren bei der Recherche keine grosse Hilfe. Sie gaben sich zugeknöpft. Alles, was der damalige Baselbieter Polizeisprecher verriet, war, dass Ana Paula wohl erdrosselt oder erwürgt worden war. Näheres wollte er nicht sagen.
Jetzt soll die Öffentlichkeit mithelfen
Die Kommunikation zum Fall wollen die Behörden nun offensichtlich ändern. Wie die Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft am Mittwoch mitteilte, wird sie am Montag zu einer Öffentlichkeitsfahndung im Fall Ana Paula informieren.
Neue, umfangreiche Ermittlungen der «Task-Force Cold Case» der Baselbieter Polizei in Zusammenarbeit mit der Baselbieter Staatsanwaltschaft und die Ergebnisse einer «Operativen Fallanalyse» des Polizeipräsidiums München haben die Ermittlerinnen und Ermittler zur Öffentlichkeitsfahndung bewegt.
Die Öffentlichkeitsfahndung wird im Rahmen der deutschen Fernsehsendung «Aktenzeichen XY... ungelöst» vom 9. November stattfinden. Das zeigen Recherchen dieser Zeitung. In der Programmvorschau heisst es dazu: «Eine Prostituierte fällt einem brutalen Mörder in die Hände. Auch 16 Jahre später ist die Tat ungeklärt. Die Polizei setzt Profiler ein und gewinnt interessante neue Erkenntnisse.»
Beim Profiler handelt es sich um Alexander Horn, wie die Baselbieter Staatsanwaltschaft in ihrer Mitteilung schreibt. Er analysiert für das Polizeipräsidium München Fälle und zieht anhand von Indizien, Spuren am Tatort oder Tatumständen Schlüsse auf das Verhalten von Tätern.
Hohe Aufklärungsrate
Die Sendung «Aktenzeichen XY... ungelöst» erreicht im deutschsprachigen Raum ein Millionenpublikum. Pro Sendung werden den Zuschauerinnen und Zuschauern mehrere ungelöste Verbrechen präsentiert. Diese werden filmisch nachgestellt, um den bisherigen Ermittlungsstand zu zeigen. Ausserdem werden Fälle behandelt, bei denen anhand von Personenfotos oder beispielsweise Phantombildern nach Hinweisen gesucht wird.
Die Zuschauerinnen und Zuschauer können sich dann mit Hinweisen melden. Gemäss Angaben der Redaktion werden im Durchschnitt etwa 40 Prozent der ausgestrahlten Fälle aufgeklärt.
Korrektur: In der ursprünglichen Meldung hiess es, die Medienmitteilung sei von der Baselbieter Polizei verschickt worden. Korrekt ist: Die Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft hat das Schreiben veröffentlicht.
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