TV-Kritik: In den Fängen der Organmafia
Gestern lief der interessanteste aller «Tatort»-Polizisten auf. Er enttäuschte nicht: Die grossartige Folge war die beste seit Monaten.
Jawohl, bravo, danke! So macht «Tatort»-Schauen Spass. Im Vergleich zu den vielen halbgaren Folgen der vergangenen Wochen war «Leben gegen Leben» eine Offenbarung. Zum einen liegt das an Polizist Cenk Batu. Der Deutschtürke aus Hamburg ist weder ein deprimierter noch sprücheklopfender Kommissar, der ein betuliches «Fang-den-Mörder-in-90-Minuten» spielt – sondern ein verdeckter Ermittler, der in jeder Folge eine neue Identität annimmt. Einen Partner hat er nicht, bloss seinen Chef, den er mal im Bus, mal auf einer öffentlichen Toilette trifft. Die üblichen Tatort-Insignien - Büro, Schreibtisch, Dienstwagen – fallen weg.