Trump will Frauen für Abtreibung bestrafen
US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump sorgte wieder für einigen Wirbel: Diesmal brachte er die Frauen gegen sich auf.

Mit der Forderung nach Strafen für Frauen bei Abtreibungen hat der rechtspopulistische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump im US-Wahlkampf für Aufregung gesorgt – um seine Äusserung schon wenig später zurückzunehmen. Die Frau sei im Falle einer Abtreibung «ein Opfer», erklärte der Immobilienmilliardär am Mittwoch. Bestraft werden müsse nicht sie, sondern derjenige, der die Abtreibung vornehme.
Obwohl Schwangerschaftsabbrüche in den USA seit einer Entscheidung des Obersten Gerichts im Jahr 1973 weitgehend legal sind, sind sie weiterhin ein politisch brisantes Thema. Für viele Konservative ist die Opposition gegen Abtreibungen ein Kernelement ihrer politischen Überzeugungen. Trump hat sich erst vor relativ kurzer Zeit als dezidierter Gegner von Schwangerschaftsabbrüchen positioniert.
(Video: Youtube/MSNBC)
Clinton: «Furchtbar und vielsagend»
In einem Interview des Senders MSNBC sagte der republikanische Präsidentschaftsbewerber nun, dass die Abtreibung verboten werden und es eine Bestrafung für die Frau geben müsse. Befürworter des Rechts auf Abtreibung reagierten prompt mit Empörung. Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton erklärte im Internetdienst Twitter: «Gerade, als man dachte, es könnte nicht schlimmer werden. Furchtbar und vielsagend.»
Wenig später liess Trump eine Erklärung verbreiten, die seine Äusserungen gerade rücken sollte. Darin plädierte er für ein gerichtliches Verbot von Abtreibungen und für eine Regelung, wonach der Arzt und nicht die Frau für den Schwangerschaftsabbruch zu bestrafen ist. «Die Frau ist in diesem Fall ebenso ein Opfer wie das Leben in ihrem Leib.»
Kontrahent Ted Cruz warf Trump vor, mit seinem Kommentar zu Abtreibungen einmal mehr einen Mangel an politischem Know-How offengelegt zu haben. «Er sagt alles, um Aufmerksamkeit zu bekommen», sagte der erzkonservative Senator von Texas. Natürlich solle man nicht über Bestrafung von Frauen reden, sondern vielmehr deren Würde und Gabe stärken, «Leben in die Welt zu bringen.»
Kalifornische Republikaner gegen Trump
Republikanische Politikberater in Kalifornien wollen mit einer Kampagne eine mögliche Nominierung Donald Trumps zum Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei verhindern. Die Gruppe hoffe auf Spendengelder, um Wähler mit dieser Botschaft zu erreichen, sagte einer der Initiatoren, Rob Stutzman. Er war früher für Hollywoodstar und Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger und den ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney tätig.
Die für den 7. Juni geplante Vorwahl der Republikaner in Kalifornien bezeichnete Stutzman als die womöglich letzte Verteidigungslinie, um Trumps Marsch zur Nominierung aufzuhalten. Die Aussicht auf einen Einzug des Milliardärs ins Weisse Haus sei für das Land und die Welt besorgniserregend.
Stutzmans Mitstreiter Richard Temple erklärte, die Gruppe wolle «jedes uns verfügbare Werkzeug nutzen», um Trump zu stoppen.
Trump, der als Aussenseiter antrat, hat inzwischen gute Chancen, Präsidentschaftskandidat der Republikaner zu werden. In den Vorwahlen der Partei zur Bestimmung des Kandidaten liegt er deutlich in Führung vor seinen beiden Rivalen Ted Cruz und John Kasich.
AFP/AP/chk
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