Trump droht mit Alleingang gegen Nordkorea
Die USA rüsten auch verbal gegen Nordkoreas Regime auf. Pyongyang reagiert und will sich im Falle des Falles «mit aller Waffengewalt verteidigen».
Die USA haben den Druck auf Nordkorea deutlich erhöht und dafür wütende Reaktionen aus Pyongyang geerntet. US-Präsident Donald Trump forderte am Dienstag China auf, seinen Einfluss auf Nordkorea geltend zu machen und bei der Lösung des Problems mitzuhelfen. «Andernfalls lösen wir das Problem ohne sie», schrieb Trump auf Twitter.
Trump hatte auch früher schon mit einem Alleingang gegen Nordkorea gedroht, falls China im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm nicht den Druck auf Pyongyang erhöht. Nordkorea arbeitet an der Entwicklung von Raketen, die mit einem Atomsprengkopf bestückt sind und ausser Südkorea und Japan auch die USA treffen können.
Kriegsschiffe in Marsch gesetzt
Nach neuen Raketentests durch Nordkorea hatten die USA am Samstag einen Flottenverband um den Flugzeugträger «USS Carl Vinson» in Richtung der koreanischen Halbinsel entsandt. Die Massnahme wird als Stärke-Demonstration der USA gegenüber der kommunistischen Regierung in Pyongyang verstanden.
Infografik – der Weg der USS Carl Vinson:
Sie führte zudem zu empörten Reaktionen der nordkoreanischen Führung:«Das rücksichtslose Vorgehen der USA zur Invasion der Demokratischen Volksrepublik Korea hat eine ernste Phase erreicht», erklärte ein Aussenamtssprecher in Pyongyang am Dienstag nach Angaben der Nachrichtenagentur KCNA. «Wir werden die härtesten Gegenmassnahmen gegen die Provokateure ergreifen, um uns mit aller Waffengewalt zu verteidigen.»
Der Ministeriumssprecher warnte die US-Regierung vor den «katastrophalen Konsequenzen» ihres «empörenden Vorgehens». Sollten die USA «für eine militärische Aktion optieren», sei die Volksrepublik zur Reaktion auf jede von den USA gewünschte Art von Krieg bereit.
G7 fordert Ende der Raketentests
Nordkorea hatte in der vergangenen Woche zum wiederholten Mal gegen UNO-Resolutionen verstossen und eine ballistische Testrakete in Richtung offenes Meer feuern lassen. Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte die Aktion. Nach Einschätzung von US-Experten trifft das Land derzeit Vorbereitungen für einen weiteren Atomtest. Die Gruppe sieben führender westlicher Staaten (G7) verurteilte die nordkoreanischen Atom- und Raketentests aufs Schärfste.
Die «dramatische Zunahme» dieser Tests seit Anfang 2016 verletze internationale Abkommen und bedrohe die regionale Sicherheit zunehmend, heisst es in der Abschlusserklärung des G7-Aussenministertreffens im italienischen Lucca. Die Gruppe fordert Nordkorea darin auf, auf weitere Tests zu verzichten, existierende Atomwaffen zu vernichten und alle Programme zur Entwicklung solcher Waffen abzubrechen.
Gemeinsame Frühjahrsmanöver
Derzeit halten die Streitkräfte der USA und Südkoreas ihre Frühjahrsmanöver in Südkorea ab, am Montag hatten gemeinsame Logistikübungen unter dem Codenamen «Operation Pacific Reach» im Südosten begonnen. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel steigen gewöhnlich während der Manöver.
Pyongyang unterstellt den USA regelmässig, durch die gemeinsamen Militärmanöver mit Südkorea einen Angriff vorzubereiten, was beide Länder aber bestreiten. Südkoreas Militär habe allerdings bisher keine Anzeichen für ungewöhnliche Truppenbewegungen in Nordkorea beobachtet, sagte ein Sprecher des Generalstabs vor Journalisten.
Am Dienstag kamen nach Berichten südkoreanischer Sender in der nordkoreanischen Hauptstadt Pyongyang die Mitglieder der Obersten Volksversammlung zu ihrer Frühjahrssitzung zusammen. Die im Ausland auch als Scheinparlament bezeichnete Volksversammlung tritt nur ein- oder zweimal jährlich zusammen, um Beschlüsse der Staatsführung zu billigen.
Nordkorea hat nach der Verlegung einer US-Flugzeugträgergruppe in den Westpazifik mit einem harten Gegenschlag gedroht, sollte es zu weiteren militärischen Massnahmen kommen. Man werde die USA gänzlich für die katastrophalen Folgen ihrer ungeheuerlichen Massnahmen zur Verantwortung ziehen, sagte ein Sprecher des nordkoreanischen Aussenministeriums laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.
AP/jdr/chk
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