Basketballer verlieren auch Spiel 3Trotz Niederlage können die Starwings lächeln
Die Baselbieter unterliegen Fribourg auch im dritten Duell. Während die Westschweizer den 19. Meistertitel holen, endet für das Team von Dragan Andrejevic eine herausragende Saison.

Natürlich war es Sean Barnette, der hochstieg und traf. Eineinhalb Minuten vor Schluss war es der US-Amerikaner, der sich von seinen Gegnern löste und erneut für die Fribourger punktete. Barnette war stärkster Spieler der Westschweizer in dieser Partie und in der ganzen Playoff-Serie. Die Starwings konnten 34-Jährigen nie stoppen. Es passte zu diesem Abend, dass es Barnette war, der den 85:76-Sieg der Fribourger kurz vor Schluss besiegelte. Seiner Mannschaft den dritten Meistertitel in Serie schenkte, den 19. insgesamt. Und die herausragende Saison der Starwings im dritten Playoff-Endspiel beendete.
Fribourg-Trainer Petar Aleksic herzte nach Ende der Partie die Starwings-Spieler, er zwickte Cheikh Sane liebevoll in die Schultern, gab Branislav Kostiv einen Kuss auf die Wange und tauschte mit Starwings-Coach Dragan Andrejevic ein paar nette Worte aus. Aleksic lächelte, und auch Andrejevic lächelte. Sie wussten beide, dass sich die stärkere Mannschaft verdient durchgesetzt hatte.
Das dritte Duell der beiden Teams begann im gleichen Stil wie die zweite Begegnung am vergangenen Samstag in Birsfelden. Die Fribourger kamen schnell und einfach zu ersten Punkten. Die Starwings brauchten ein paar Minuten, bis die Würfe sassen, die Störarbeit in der Defensive funktionierte.
Allen voran der US-Amerikaner Deondre Burns hatte einen schweren Stand in der Halle Saint-Léonard. Der Topskorer der Starwings, der die Fribourger in den ersten zwei Partien mit seinen Zuckungen und schnellen Schritten schwindelig spielte, wurde gleich von drei Männern gedeckt. Burns kam lange nicht in den Match, bei den Starwings mussten es andere richten. Allen voran Sébastien Davet sorgte für wichtige Punkte von ausserhalb der Dreierlinie, nach einem Viertel lagen die Gäste mit vier Zählern im Rückstand.
Und auch in der Folge war Davet der auffälligste Spieler, der seine Mannschaft in der Partie behielt– und sie danach in Führung brachte. Trainer Andrejevic nennt den 23-Jährigen «das grösste Talent im Schweizer Basketball». Davet zeigte in der Partie in Fribourg, dass diese Aussage nicht übertrieben ist.
Tricks und Kunstwürfe
Doch die Westschweizer liessen sich von den schönen Körben und hart geführten Zweikämpfen nicht beeindrucken. Nach einem Time-Out von Coach Aleksic und ein paar saftigen Worten waren die Fribourger wieder hellwach. Sie spielten nicht so stark wie in den ersten zwei Partien, sie agierten in der Defensive nicht wie unüberwindbare Hünen, trafen vorne nicht wie fehlerlose Maschinen. Aber sie nützen die Fehlpässe und Fehlwürfe der Starwings gnadenlos aus. Dragan Andrejevic forderte in einer Auszeit von seinen Spielern mehr Emotionen.
Und diese zeigten die Starwings. Sie wehrten sich mit allen Mitteln. Sie warfen aus aussichtslosen Situationen. Sie foulten hart, sie rissen und schubsten. Gegen erneut solide spielende Fribourger mussten sie alle Tricks auspacken. Und so blieben die Baselbieter dran. Bis wenige Minuten vor Schluss Sean Barnette einen Gang höher schaltete und erneut seine Klasse zeigte. Bei den Westschweizern erzielten sechs Spieler jeweils über zehn Punkte – ein überragender Wert. Doch es war Barnette, der entscheidender Antreiber, Passgeber und Punktegarant war.
Alle Experten verblüfft
Starwings-Trainer Andrejevic sagte vor dem ersten Duell mit Fribourg, dass seine Mannschaft bereits ein Wunder vollbracht habe. Und dass man nun mehr wolle. Dies bewiesen die Starwings im Endspiel eindrücklich. Gegen ein Team, dass in den Playoffs keine einzige Partie verlor, hielten sie über weite Strecken mit. In der Heimpartie vergangenen Samstag war man mindestens ebenbürtig. Und nun im dritten Spiel verblüfften die Starwings Zuschauer und Experten damit, dass sie erneut eine starke Performance ablieferten – trotz beinahe aussichtsloser Situation.
Für die Starwings geht somit eine sensationelle Saison mit einigen Tiefs und vielen Hochs zu Ende. Triumphe gegen Genf und Neuchâtel in den Playoffs sowie ein Duell um den Meistertitel hätte den Baselbietern vor der Meisterschaft niemand zugetraut. Trainer Dragan Andrejevic konnte nach der Niederlage in Fribourg ohne schlechtes Gewissen lächeln.
Fribourg – Starwings 85:76 (45:40)
Saint-Léonard. – 100 Zuschauer.
Starwings: Burns (6), Milenkovic (7), Krill (17), Davet (18), Sane (17), Milon (7), Kostic, Vranic (4).
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