Testspiel gegen Borussia DortmundTrotz eines 0:6 ist Alex Frei zufrieden mit seinem FCB
Die Basler verlieren gegen Dortmund klar. Trotzdem zeigt das Team in den ersten 60 Minuten eine Leistung, die für das Pflichtspiel in St. Gallen Mut macht.

Das Testspiel gegen Borussia Dortmund war für viele Basler ja durchaus ein nicht ganz alltägliches Spiel. Alex Frei gab seinem ehemaligen Club im Vorfeld noch ein ausführliches Interview über seine Zeit in Dortmund. Bradley Fink schüttelte vor dem Anstoss viele Hände. Und über Marwin Hitz erzählen sich die deutschen Journalisten heute noch, wie er nach den Spielen gerne mit seinen Kindern auf dem Arm zum Interview kam.
Aber es ging am vorletzten Tag des Basler Trainingslagers in Marbella ja auch nicht darum, ein paar Baslern ein sentimentales Treffen mit der eigenen Vergangenheit zu verschaffen. Sondern darum, sich vor dem Start des neuen Fussballjahres am nächsten Sonntag in St. Gallen weitere Spielpraxis und ein gutes Gefühl abzuholen. Beides gelang – auch wenn es am Ende 6:0 für die Dortmunder stand.
Wenn die alte Weisheit, dass das Resultat in einem Testspielen nicht ganz so wichtig ist, je gestimmt hat, dann an diesem Freitag. In den ersten 60 Minuten konnte die erwartbare FCB-Stammelf für die Partie in St. Gallen nämlich mit dem Bundesligaclub mithalten. Die Basler hätten durch einen Kopfball von Bradley Fink (16.) oder eine Chance von Zeki Amdouni (29.) sogar in Führung gehen können. Stattdessen stand es kurz darauf 0:3.
Erst ein abgefälschter Schuss von Marco Reus. Dann traf Jude Bellingham den Pfosten und Donyell Malen stand für den Abpraller bereit. Und dann erzielt Bellingham das 3:0 nach einem intensiv diskutierten Elfmeter. Vom Seitenrand wurde der Schiedsrichter von einem Mitglied der Basler Delegation – durchaus möglich, dass es David Degen war – gefragt, ob er nicht vielleicht ein gelbes Shirt haben wolle.
«Wir sind nicht bevorzugt worden», sagte Alex Frei nach dem Spiel zu den Schiedsrichter-Entscheidungen. Und trotzdem fasste er den FCB-Auftritt der ersten 60 Minuten mit einem «mehr als okay» zusammen. Die Spieler wirkten im 4-4-2 sicher. Andy Diouf war im Zentrum der auffälligste Spieler. Neuzugang Hugo Novoa durfte auf der rechten Seite agieren. Und auch Bradley Fink im Sturm zeigte einige gute Aktionen.
Nicht mehr ganz so einverstanden war Alex Frei hingegen mit der Leistung nach den ersten beiden Testspiel-Vierteln. Da agierte – abgesehen von Taulant Xhaka, Andi Zeqiri und Mirko Salvi – zwar ein junges und doch sehr zusammengewürfeltes U-20-Team. Mit der Einstellung einiger Spieler war Frei aber trotzdem nicht zufrieden. «Da bin ich überhaupt nicht einverstanden», sagte er.

Den Baslern bleibt nach den zehn Tagen im Trainingslager in Marbella nun noch eine Woche, um sich auf den Rest der Saison vorbereiten. Zurück in der Schweiz wird in den Einheiten ab Montag die Intensität dosiert, aber an anderen Aspekten wie dem Gegenpressing oder der Geschwindigkeit gearbeitet. «Insgesamt hatten wir ein sehr gutes, sehr intensives Trainingslager», sagt Frei. Einziger negativer Aspekt der Zeit in Spanien sind die vielen Verletzten, mit denen der Club am Samstag zurückkehrt.
Arnau Comas und Jean-Kevin Augustin werden den Auftakt in St. Gallen verpassen. Zudem sind Dan Ndoye, Darian Males, Michael Lang, Noah Katterbach und Andy Pelmard angeschlagen. Und im Test gegen Dortmund musste auch Taulant Xhaka vorzeitig den Rasen verlassen. Am Montag will der Club eine Bestandsaufnahme machen, gut möglich, dass einige der angeschlagenen Spieler am Wochenende wieder bereit sind.
Angesprochen auf die doch hohe Anzahl von Ausfällen sagt Alex Frei am Ende des Trainingslagers jedoch: «Wenn du sechs Verletzungen hast, dann ist es nicht immer Pech».
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