Traumprofite und Ölkatastrophe
Der Ölkonzern BP nähert sich überraschend schnell alten Traumprofiten - jedoch überschattet die Ölkatastrophe vor der Küste der USA den Gewinn.

Der Ölkonzern BP nähert sich nach dem vergangenen Krisenjahr überraschend schnell alten Traumprofiten - jedoch überschattet die Ölkatastrophe vor der Küste der USA den Gewinn. Dank der deutlich gestiegenen Ölpreise steigerte das britische Unternehmen seinen Überschuss im ersten Quartal drastisch um 138 Prozent auf 6,2 Mrd. Dollar. Der Umsatz stieg um 54 Prozent auf 73,1 Mrd. Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag in London berichtete.
BP profitierte von der Konjunkturerholung, die den Ölpreis im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahr um rund 72 Prozent steigen liess auf durchschnittlich mehr als 76 Dollar pro Barrel (je 159 Liter). Dem Unternehmen gelang es zudem, auch für Gas höhere Preise zu erzielen, obwohl diese im Schnitt in Europa rückläufig waren.
Sorgen wegen Ölkatastrophe
BP übertraf zwar deutlich die Erwartungen von Analysten. An der Börse überlagerten allerdings wachsende Sorgen vor den Folgen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko die gute Zahlen. Die Titel sanken bis zum frühen Nachmittag um mehr als ein Prozent
Durch Umweltschäden könnten hohe Kosten auf BP zukommen. Die im Auftrag des Konzerns von der in Zug ansässigen Transocean betriebene Ölplattform «Deepwater Horizon» war in der vergangenen Woche nach einer Explosion gesunken. Elf Menschen starben. Inzwischen wächst die Angst vor einer grossen Ölpest.
Hoffen auf das Wetter
BP macht in seinem Quartalsbericht keine Angaben zu den zu erwartenden Kosten. BP versicherte lediglich, alles zu tun, um die Umweltschäden zu begrenzen. Konzernchef Tony Hayward sagte, das bessere Wetter unterstütze die Aktion. «Das, zusammen mit dem leichten, dünnen Öl, mit dem wir es zu tun haben, hat unsere Zuversicht gestärkt, dass wir den Ölteppich bekämpfen können.»
Bereits im März 2005 waren bei einer Explosion in einer Raffinerie des Unternehmens in Texas 15 Mitarbeiter gestorben. Wegen Verstössen gegen Sicherheitsvorschriften musste der weltweit drittgrösste Ölkonzern eine Geldbusse in dreistelliger Millionenhöhe zahlen. Ein Jahr später verursachte eine kaputte BP-Pipeline in Alaska für grosse Umweltschäden.
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