1.-August-Feiern trotz CoronaTote Hose in Basel – Party im Baselbiet
Kantönligeist beim 1. August: Während Basel-Stadt erneut die Feierlichkeiten abgesagt hat, wird auf dem Land mit Einschränkungen gefestet.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wird der 1. August in diesem Jahr erneut im kleinen Rahmen gefeiert. Die Bundesrätinnen und Bundesräte haben mehrere Auftritte.
Während im Kanton Basel-Stadt die Bundesfeiern zum zweiten Mal aufgrund der epidemiologischen Lage abgesagt wurden, zeigt man sich im Baselbiet in Feierlaune. So führen etwa die Gemeinden Allschwil, Binningen, Pratteln und Sissach entsprechende Anlässe durch. Und im Kantonshauptort Liestal feiert man nach der letztjährigen Absage den 1. August wieder auf der Sichtern. Auf das Festgelände zugelassen werden 1000 Personen, und es gilt Sitzpflicht.
An der Bundesfeier auf der Rütliwiese werden am 1. August 50 Jahre Wahl- und Stimmrecht der Frauen in der Schweiz gefeiert. Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft lädt dieses Jahr dazu alle Frauen und Frauenverbände aufs Rütli ein. Die Bundesrätinnen Simonetta Sommaruga und Viola Amherd werden am Frauenrütli teilnehmen.
Luzern streicht – gleich wie im Vorjahr – die Nationalfeier am 31. Juli. Die Bundesfeier in Luzern sei ein Volksfest, und solange man nicht ausgelassen und ohne übermässige Schutzmassnahmen zusammenkommen könne, würden sie es vorziehen, diese zu verschieben, begründen die Organisatoren diesen Entscheid.
«Bern feiert zu Hause»
Auch in der Bundesstadt kommt dieses Jahr keine richtige 1.-August-Stimmung auf: Die Stadt Bern verzichtet wie schon letztes Jahr auf eine offizielle Bundesfeier. «Bern feiert zu Hause und freut sich auf 2022», teilten die Behörden mit. Unabhängig von der Corona-Situation gilt dieses Jahr erstmals ein Feuerwerkverbot in der Berner Innenstadt, weil es in der Vergangenheit wiederholt zu brenzligen Situationen in den engen Gassen gekommen ist.
Bernerinnen und Berner, die den «Geburtstag der Schweiz» trotz allem in öffentlichem Rahmen feiern wollen, reisen in den Westen der Stadt: Die Quartierkommission Bümpliz-Bethlehem lädt zu einer Bundesfeier im kleinen Rahmen. Am Abend des 31. Juli wird in der Parkanlage Brünnengut ein Feuer entzündet.
Thun gibt an seiner Bundesfeier am 1. August der Bevölkerung das Wort. Fünf Thunerinnen und Thuner wurden ausgewählt, die eine je fünfminütige Rede halten werden. Den bekanntesten Redner erwartet im Kanton Bern Herzogenbuchsee: Dort hält Bundespräsident Guy Parmelin am 31. Juli seine erste von mehreren 1.-August-Ansprachen.
Auch die Stadt Zürich will sich die Bundesfeier nicht ein zweites Mal nehmen lassen. Wie immer wird der Tag mit Kirchenglocken und Salutschüssen begonnen. Es wird jedoch keinen Umzug und kein Fest mit Musik geben.
Imbiss auf dem Schloss
Im Aargau veranstalten eher kleinere Gemeinden eine Bundesfeier. Lenzburg organisiert einen ökumenischen Gottesdienst, Musik und Imbiss auf dem Schloss. Die Stadt Solothurn und Olten SO verzichten dagegen auf eine Feier, weil die Covid-Schutzmassnahmen zu einschränkend seien. Die offizielle Alternative in Olten: Vor dem Kulturzentrum Schützi gastiert die Coop-Beachtour.
In den Ostschweizer Kantonen sind ebenfalls in verschiedenen Gemeinden kleinere Feiern geplant. Andere Kommunen, wie etwa die Stadt Wil, verzichteten dieses Jahr wegen der lange unsicheren Ausgangslage ganz darauf. In Wil nahmen jeweils mehr als 1000 Personen an der Feier teil.
In der Stadt St. Gallen gibt es wie jedes Jahr in der Kathedrale einen Gottesdienst mit verschiedenen Glaubensgemeinschaften, der auch im Regionalfernsehen übertragen wird. Die Plätze müssen reserviert werden. 2020 fand der Gottesdienst wegen der Pandemie ohne Publikum statt. Der sonst übliche Umtrunk fällt erneut aus.
In Genf sind Konzerte, Vorstellungen und Führungen geplant. Der Zugang zu den fünf Veranstaltungsorten am See ist jedoch Corona-bedingt beschränkt.
«Buurezmorge» auf 200 Bauernhöfen
Rund 200 Bauernhöfe im Land bieten am Nationalfeiertag einen «Buurezmorge» an. Der Bauernverband hat trotz ersten Unsicherheiten aufgrund der Pandemie eine Durchführung der traditionellen Frühstücksbuffets beschlossen. Bundespräsident Parmelin nimmt am Sonntag am Bauernbrunch in Bouloz FR teil, am Abend hält er eine Ansprache in Lausanne. Bundesrätin Karin Keller-Sutter reist zum «Buurezmorge» in den Kanton Luzern.
Bundesrat Alain Berset hält am 1. August eine Ansprache in Greyerz FR, während Bundesrat Ignazio Cassis sich in der Schweizer Botschaft in Bangkok an die Bevölkerung wendet. Keinen Auftritt geplant hat Bundesrat Ueli Maurer.
jho/SDA
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