Tonlose Videobotschaft des verlorenen Sohnes
Von Saif al-Islam fehlt seit dem Einmarsch der Rebellen in Tripolis jede Spur. Nun wurde ein angeblich aktuelles Video des Ghadhafi-Sohns ausgestrahlt.
Der in Syrien ansässige Fernsehsender Al-Rai hat gestern ein Amateurvideo des Sohns des gestürzten libyschen Machthabers Muammar al-Ghadhafi ausgestrahlt. Darin hält Seif al-Islam eine Rede vor einer Menschenmenge. In der einen Hand hat er ein Maschinengewehr, eine Faust ist in die Luft gereckt. Dem Fernsehsender zufolge, der inzwischen das wichtigste Sprachrohr Ghadhafis ist, wurde das tonlose Video am 20. September in einer der belagerten Städte aufgenommen.
Doch dasselbe Video wurde offenbar bereits Anfang März bei Youtube hochgeladen, zudem ist offenbar dieselbe Veranstaltung in einem weiteren, Ende Februar hochgeladenen Video zu sehen. Seif al-Islam wurde zuletzt am 23. August öffentlich gesehen, drei Tage nach dem Einmarsch der Revolutionstruppen in Tripolis. Gerüchten zufolge soll er sich weiter in der Ghadhafi-Hochburg Bani Walid versteckt halten.
USA arbeiten mit neuer libyscher Führung zusammen
Derweil wurde bekannt, dass die US-Regierung nach eigenen Angaben eng mit der neuen libyschen Führung zusammenarbeitet, um die Waffenlager des gestürzten Machthabers Muammar al-Ghadhafi zu sichern.
Seit Beginn der Krise in Libyen unterstützt Washington das Auffinden und die Sicherung der Arsenale konventioneller Waffen. Das sagte Präsidentensprecher Jay Carney am Dienstag. Die USA überprüften «jede Option», um ihre Unterstützung in dieser Frage auszubauen. Carney erklärte, fünf Spezialisten befänden sich derzeit vor Ort, um der neuen libyschen Führung bei der Sicherung der Waffen zu helfen.
Hillary Clintons Warnung
US-Aussenministerin Hillary Clinton hatte den Nationalen Übergangsrat in Libyen bereits im vergangenen Monat aufgefordert sicherzustellen, dass Libyens Waffenlager keines der Nachbarländer bedrohten oder in falsche Hände gerieten.
Der libysche Übergangsrat brachte zudem am Dienstag umgerechnet knapp zwölf Millionen Euro nach Sabha. Journalisten begleiteten Öl- und Finanzminister Ali al-Tarhuni in die entlegene Wüstenstadt, die weiterhin in Teilen von Getreuen des gestürzten Machthabers Muammar al-Ghadhafi besetzt wird.
Das Flugzeug der Gruppe um al-Tarhuni war das erste, das seit Einrichtung einer Flugverbotszone durch die Nato im März dort landete. Die 20 je 78 Kilogramm schweren Geldkassetten mit 20-Dinar-Scheinen wurden der Zentralbank übergeben.
SDA/mrs
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch