Tiefste Asylzahlen seit 2011
Entgegen dem europäischen Trend ist die Zahl der Asylgesuche in der Schweiz in den Monaten Juli, August und September zurückgegangen. Dies könnte sich gegen Ende Jahr jedoch ändern.
In der Schweiz sind in den Monaten Juli, August und September erneut weniger Asylgesuche eingereicht worden als im Vorquartal, nämlich 4861. Tiefer war dieser Wert letztmals im ersten Quartal 2011. Eine Zunahme bis Ende Jahr hält das Bundesamt für Migration (BFM) aber durchaus für möglich.
Die Zahl der eingereichten Asylgesuche sank im dritten Quartal um 405 auf 4861. Im September gingen noch weniger Gesuche (1488) ein als im August (1554). Dies geht aus der jüngsten Asylstatistik des BFM hervor. Gegenüber der Vorjahresperiode beträgt der Rückgang sogar 38 Prozent.
Anstieg im vierten Quartal?
Die Schweiz habe im Verlauf des letzten Jahres als Zielland für Asylsuchende an Attraktivität verloren, hält das Bundesamt in einer Mitteilung fest. Sie verzeichne damit einen gegenläufigen Trend zu Europa, wo die Asylgesuche um rund 20 Prozent zunehmen würden. Im vergangenen Jahr noch hatte die Schweiz europaweit den vierthöchsten Anstieg der Asylgesuche.
Für das vierte Quartal könnte aus Sicht des BFM die Zahl der Gesuche aber ansteigen, da in den letzten Monaten mehr Menschen in Süditalien angekommen seien. Das Bundesamt geht aber davon aus, dass die Schweiz den Asylsuchenden in erster Linie als Transitland auf dem Weg nach Nord- und Westeuropa diene.
Mehr Gesuche aus Eritrea und Syrien
Wichtigstes Herkunftsland der Asylsuchenden in der Schweiz war auch im dritten Quartal 2013 mit 764 Gesuchen Eritrea (41 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal). Dahinter folgten Syrien (355, 61 Prozent), Nigeria (296, -46 Prozent) und Tunesien (251, -55 Prozent).
Auf den ersten Blick überrascht zeigt sich das BFM vom Anstieg der Asylgesuche aus dem Kosovo (240, 39 Prozent), da seit März 2013 für dieses Land das 48-Stunden-Verfahren gilt. Allerdings sei es noch zu früh, die Wirkung dieser Regelung für Gesuchsteller aus dem Kosovo zu beurteilen.
Weniger Ausreisen
Im dritten Quartal 2013 wurden 5'699 Asylgesuche erledigt, 13 Prozent weniger als im Vorquartal. Ende September waren noch 17'529 Gesuche erstinstanzlich hängig, 4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
683 Menschen wurde im Juli, August und September Asyl gewährt. Die Anerkennungsquote lag bei 14,2 Prozent. 2610 Asylsuchende erhielten einen Nichteintretensentscheid, davon 1712 im Rahmen des Dublin-Verfahrens, das Mehrfach-Gesuche in verschiedenen Staaten verhindern soll.
Abgenommen hat auch die Zahl der Ausreisen. So verliessen 3083 Personen die Schweiz - 19 Prozent weniger als im dritten Quartal 2012. 2640 Ausländer und Ausländerinnen reisten unter behördlicher Kontrolle aus, 443 Menschen verliessen die Schweiz selbständig.
SDA/kpn
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch