Tibet-Aktivistin löst Ermittlungen aus
Das umstrittene Vorgehen gegen Tibet-Aktivisten am chinesischen Mondfest in Basel beschäftigt nun die Staatsanwaltschaft. Auch der kritisierte Augenzeuge Guy Morin meldet sich zu Wort.
Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch eine Strafanzeige, die eine Tibet-Aktivistin am Donnerstag eingereicht hatte. Wie ein Sprecher der Basler Staatsanwaltschaft am Freitag auf Anfrage der sda sagte, geht es um Nötigung, Sachentziehung, Tätlichkeiten sowie um ein geringfügiges Vermögensdelikt. Im Visier steht Sicherheitspersonal der chinesischen Botschaft.
Die Anzeige richtet sich laut dem Sprecher gegen Unbekannt. Die Tibet-Aktivistin gab an, dass Männer sie unter Anwendung von Gewalt zu Boden gedrückt und ihr Plakate entrissen hätten. Ein Video von diesem Vorfall ist in den letzten Tagen auch von diversen Medien im Internet aufgeschaltet worden (siehe oben).
Allfällige Zusammenarbeit mit Bern
Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft wurde der Fall ihrer Fachgruppe Leib und Leben übertragen. Diese haben nun ihre Ermittlungen zur Aufklärung der Täterschaft aufgenommen. Sollte es sich bei den Unbekannten um Botschaftspersonal handeln, werde mit den zuständigen Bundesstellen in Bern zusammengearbeitet, hiess es bei der Staatsanwaltschaft.
Ereignet hatte sich der Vorfall letzten Sonntag während der Ansprache der chinesischen Botschafterin Xu Jinghu am Mondfest, das in Basel seit 2010 jeweils im Herbst gefeiert wird - seit 2012 für die breite Bevölkerung auf dem Münsterplatz. Basel pflegt seit 2007 eine Städtepartnerschaft mit der chinesischen Metropole Shanghai.
Regierungspräsident Morin bedauert
Diesel Mal nutzten Angehörige des Vereins Tibeter Jugend in Europa den Anlass zum Protest gegen China. «Free Tibet» oder «China Stop Propaganda» hiess es auf Plakaten. Dass vor seinen Augen gegen die Demonstrierenden vorgegangen wurde, trug dem Basler Regierungspräsidenten Guy Morin (Grüne) viel Kritik ein.
In einer Stellungnahme bedauerte Morin den Vorfall und erklärte, Sicherheitspersonal der chinesischen Botschaft habe eingegriffen, um den Personenschutz der chinesischen Botschafterin zu gewährleisten. Die Demonstration habe jedoch während der Rede der Botschafterin und danach weitergeführt werden können, hielt Morin fest.
SDA/jg
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