Thiams letzter Kunstgriff bei der Credit Suisse
Sein Bonus führt zu Streit: Der Verwaltungsrat der Bank will nicht akzeptieren, wie der abtretende CEO seine letzte Abgangszahlung berechnet.

Es war eine seltsame Mischung aus Bitterkeit und Stolz, als Tidjane Thiam am Donnerstag ein letztes Mal als Konzernchef der Credit Suisse vor die Medien trat. Stolz verkündete er einen Gewinnsprung von fast 70 Prozent. Nun hat Thiam zweifellos für die Credit Suisse viel geleistet, nur ganz uneigennützig war er nicht. So enthielt sein Rekordergebnis allerlei Einmaleffekte, die seinen letzten Bonus durchaus nach oben optimieren. So wurde der Gewinn einerseits um 825 Millionen Franken aufgebessert durch den Verkauf der Fonds-Plattform Investlab an die spanische Allfunds Group sowie eine Aufwertung der Beteiligung an der Schweizer Börse SIX. Andererseits resultierte aus dem Verkauf von Immobilien ein Gewinn von netto 143 Millionen Franken. Bereinigt um diese Effekte, wäre der Gewinn etwa gleich hoch gewesen wie im Vorjahr. Dementsprechend reagierte die Börse auch nicht mit einem Kurssprung auf die Zahlen, sondern anfänglich mit einem Taucher.