Thailändische Demonstranten machen ersten Schritt zum Frieden
Nach wochenlangen heftigen Protesten sind die oppositionellen Rothemden erstmals zu einem Versöhnungsplan bereit. Doch von einer Forderung rücken sie nicht ab.

Nach wochenlangen Protesten gegen Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva gibt es in Thailand erste Anzeichen einer Annäherung zwischen Demonstranten und Regierung. Die Anführer der oppositionellen Rothemden verständigten sich nach eigenen Angaben «einstimmig» darauf, den von Abhisit vorgeschlagenen Plan zur Versöhnung zu unterstützen und begrüssten diesen ausdrücklich.
Allerdings forderten die Demonstranten Abhisit auf, einen konkreten Termin zur Parlamentsauflösung zu nennen und es der Wahlkommission zu überlassen, einen Termin für vorgezogene Neuwahlen festzusetzen.
Klare Terminzusagen verlangt
Die Rothemden wollten sich solange weiter in dem seit März besetzten Geschäftsviertel in der Hauptstadt verschanzen, bis Abhisit «deutlich» sage, wann er das Parlament auflöse, sagte einer ihrer Anführer, Jatuporn Prompan. Anschliessend würden die Demonstranten über ihr weiteres Vorgehen beraten.
Zuvor hatte sich bereits der frühere Ministerpräsident Thaksin Shinawatra zu Wort gemeldet. «Versöhnung ist für alle gut», sagte Thaksin, der unter den Rothemden viele Anhänger hat, in einem Telefongespräch mit seinen Gefolgsleuten in der im Parlament vertretenen Partei Puea Thai.
In Anspielung auf den Krönungstag des im Lande hoch verehrten Königs Bhumibol Adulyadej sagte der im Exil lebende Geschäftsmann, der Jahrestag der Krönung am Mittwoch sei geeignet, um «gute Dinge zu tun». Thaksin wurde 2006 gestürzt.
Neuwahlen Mitte November
Amtsinhaber Abhisit hatte sich am Montag zu Neuwahlen Mitte November bereiterklärt, wenn alle Parteien seinem Versöhnungsplan zustimmen.
Für die von der Opposition seit Wochen geforderte Abstimmung nannte der Regierungschef fünf Voraussetzungen, darunter eine Bestandsgarantie für die Monarchie und eine Prüfung der blutigen Zusammenstösse zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten, bei denen bereits 27 Menschen ums Leben kamen und mehr als tausend weitere verletzt wurden.
Aus Regierungskreisen verlautete zudem, die Anführer der Rothemden könnten mit einer Amnestie rechnen. Die Regierung wolle ein «gutes Klima» schaffen und die Proteste beenden.
SDA/oku
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