Terroristen kupfern bei Computerspielen ab
Alles, was man von der islamistischen Terrorgruppe Isis sieht, sind Propagandabilder – andere gibt es nicht. Sie zeigen, dass sich die Extremisten bei ihrer Bildproduktion an bekannten Computerspielen orientieren.

Mit Google Earth hinunter auf die Erde, das staubige Braun der arabischen Welt, der Irak, eine Stadt, ihre Häuser. Eine Kamera surft wie ein Wellenreiter über die öden Strassenzüge von Falluja, schraubt sich in einem irrwitzigen Strudel hinein in den Feuerball einer Explosion. Aus Staub und Rauch hebt ein Mann die Panzerfaust. Noch mehr Explosionen, Schüsse, zerstörte Häuser, ausgebrannte Militärfahrzeuge. Danach die erschöpften Gesichter der Kämpfer, glücklich, beseelt, befriedigt, vereint. Die Eröffnungssequenz im Film «Klirren der Schwerter 4» – inzwischen auch, mit englischen Untertiteln, per einfacher Suche auf westlichen Websites zu finden – ist die Einladung zum Heiligen Krieg, vorangetrieben vom hypnotisierenden Klang eines ergreifenden islamischen Songs: Wer da nicht sofort mitmachen will, ist nicht nur kein guter Muslim. Er ist auch kein Kerl, hat wenig Herz – und wenig Sinn fürs Action-Kino.