Terroranschläge führen zu Börsenverlusten
Die Ereignisse in Paris sorgen für Verunsicherung auf den Finanzplätzen. Besonders betroffen sind die Versicherungs- und die Reisebranche.

An den Börsen in Asien, Europa und der Schweiz haben die Terroranschläge in Paris zu leichten Verlusten geführt.
Die asiatischen Börsen waren die ersten, die direkt auf die Anschläge reagieren konnten. Sie verzeichneten zwar überwiegend Verluste, allerdings fielen diese weniger stark aus als zunächst befürchtet.
Die meisten Experten heben in ihren Kommentaren hervor, dass die Anschläge zweifelsohne zunächst die Marktteilnehmer verunsichern. Die Geschichte habe aber gezeigt, dass die Reaktion wohl zeitlich begrenzt sein werde. Ebenso dürfte der wirtschaftliche Einfluss überschaubar bleiben.
Keine Flucht in den Franken
Branchen wie Versicherungen, Touristik und Freizeit könnten nach Ansicht von Experten besonders betroffen sein. Laut den Marktexperten der Credit Suisse seien unmittelbare negative Auswirkungen auf riskante Anlagen insbesondere in Europa wahrscheinlich. Sie «dürften aber nur vorübergehender Natur sein.»
Der Swiss Market Index (SMI) steht kurz nach Handelsstart um 09.20 Uhr um 0,35 Prozent tiefer bei 8719.39 Punkten. Der breite Swiss Performance Index (SPI) verliert 0,43 Prozent auf 8939.96 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien geben 28 nach.
Der Devisenmarkt zeigt sich am Morgen überraschend stabil. Die zuvor noch befürchtete Flucht in sichere Häfen, zu denen auch der Schweizer Franken zählt, blieb zunächst aus. Die Terroranschläge von Paris rechtfertigen keine nennenswerte Risk-Off-Stimmung am Devisenmarkt, kommentieren die Währungsexperten der Commerzbank.
Auch europäische Börsen mit Verlusten
Auch die europäischen Börsen starteten mit Verlusten in die neue Handelswoche. Der Deutsche Aktienindex (Dax) verlor zum Auftakt 0,93 Prozent und sank auf 10'609,14 Punkte. In Paris verlor der Leitindex CAC 1,1 Prozent und stand bei 4756,93 Punkten, der FTSE in London gab um 0,61 Prozent auf 6080,8 Punkte nach.
In Fernost herrsche die Befürchtung, dass die Attentate die wirtschaftliche Entwicklung in Europa ausbremsen könnten, sagten Analysten.
Die Tourismus-Branche geriet an den Aktienmärkten unmittelbar unter Druck. Zusätzlich verdarben enttäuschende Konjunkturdaten aus Japan die Stimmung auf dem Parkett. Die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt schrumpfte im abgelaufenen Quartal überraschend kräftig um 0,8 Prozent und fiel damit in die Rezession zurück.
Der Tokioter Leitindex Nikkei schloss nach dünnem Handel mit einem Minus von gut einem Prozent auf einem Stand von 19'393 Punkten und damit so niedrig wie seit zehn Tagen nicht mehr. Die Börse in Shanghai kämpfte sich nach einem zunächst verlustreichen Handel schliesslich doch noch ins Plus und beendete den Tag 0,7 Prozent fester. Der Markt in Hongkong notierte dagegen 1,6 Prozent schwächer. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans gab 1,3 Prozent nach.
«Unsicherheit in der ganzen Welt»
«Terror in Paris bedeutet weitere Unsicherheit in der ganzen Welt», erklärte ein China-Stratege des Finanzhauses Bocom International. Konkret bekamen die Fluggesellschaften China Eastern und Air China die Verunsicherung zu spüren, da Anleger einen Rückgang von Reisen nach Europa für möglich hielten. Die Aktien der Airlines gaben jeweils mehr als zwei Prozent nach.
In Japan trennten sich die Anleger ebenfalls von Anteilen an Fluggesellschaften, auch Reiseunternehmen wurden verschmäht. Zu den grössten Verlierern gehörten Exportwerte. So gaben die Aktien des Autobauers Toyota 1,5 Prozent nach. Die Papiere des Elektronikkonzerns Sony fielen um rund zwei Prozent.
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