Tausende Bulgaren fordern Neuwahlen
In der bulgarischen Hauptstadt Sofia ist es heute zu heftigen Protesten gekommen. Tausende versammelten sich auf den Strassen und kritisierten die mangelnde Transparenz der Regierung.

Tausende Bulgaren haben am Sonntag den Rücktritt der neuen Regierung und Neuwahlen gefordert. Vor dem Regierungssitz und am Parlament in Sofia rief die Menschenmenge «Mafia! Mafia!». Auch in anderen Städten warfen die Demonstranten der Regierung «mangelnde Transparenz und Abhängigkeit von Oligarchen» vor.
Nach der Parlamentswahl vom 12. Mai wird das ärmste EU-Land von einem Kabinett aus Sozialisten und Vertretern der Partei der türkischen Minderheit (DPS) regiert.
EU-Fördermittel gehen verloren
Regierungschef Plamen Orescharski wies die Rücktrittforderungen zurück und bot den Demonstranten einen Dialog an. Sein Rücktritt wäre eine «leichte persönliche Lösung, doch äusserst verantwortungslos» wegen der Gefahr einer weiteren Destabilisierung, hiess es in einer schriftlichen Erklärung.
Orescharski warnte, dass Bulgarien unter anderem EU-Fördermittel in Milliardenhöhe verlieren würde. Der parteilose Finanzexperte soll am kommenden Freitag nach Medienberichten zu einem Antrittsbesuch nach Brüssel reisen.
Auch die frühere bulgarische EU-Kommissarin Meglena Kunewa forderte den Rücktritt der Regierung. Die Proteste hatten am Freitag begonnen. Sie waren durch eine als undurchsichtig kritisierte Berufung des DPS-Parlamentariers Deljan Peewski zum Geheimdienstchef ausgelöst worden. Der umstrittene Medienmogul verzichtete einen Tag später auf den Posten.
SDA/wid
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