Tanz den «Veggie Love»
Michelle Obama lässt Rapper zum Gemüseverzehr aufrufen. Du bist, was du isst, meint die First Lady.

Bekanntlich hat sich Michelle Obama dem lobenswerten Ziel verschrieben, Amerika zu entfetten. Ihre Kampagne unter dem Slogan «Let's Move!» (Bewegt euch!) will die grassierende Fettsucht bekämpfen und die Amerikaner vom Hamburger zum Blumenkohl führen. Und weil im Dienste der Volksgesundheit nahezu alles erlaubt ist, sponsert Michelle nun sogar ein Rap-Album, das im September Premiere feiert. Sie selbst rappt nicht, wird aber in zehn Musikvideos auftreten, die in amerikanischen Schulen gezeigt werden und die Songs des Albums begleiten sollen.
«Songs für ein gesünderes Amerika»
Wer nun allerdings denkt, Michelles Ode an die schlanke Linie werde mit Gangsta Rap aufwarten oder mit lyrischen Glanzlichtern wie NWAs «Fuck Tha Police» und Public Emenys «Fight The Power», wird schwer enttäuscht. Der Aufgabe angemessen rappen Obamas musikalische Mitstreiter gegen Dickleibigkeit und Fettsucht in 19 Songs über Gemüse statt Knarren und gesunde Ernährung statt Koks. Schliesslich trägt das Album den sonnigen Namen «Songs für ein gesünderes Amerika», ist also eher auf dem Terrain von Peter, Paul und Mary und dem Kingston Trio angesiedelt als in der Hood von Homeboys wie 50 Cent oder den Beastie Boys.
Statt «Paul's Boutique» besucht Frau Obama lieber den Gemüsegarten, wo unbekannte oder bereits leicht abgehalfterte Rapper wie Monifah und Ashanti und Los Barkers, der Happiness Club und Babi Floyd über die Vorzüge gesunder Viktualien reimen. Da passt es gut, dass sich auch ein gewisser Doug E. Fresh zum Mit-Rappen bereiterklärt hat. Schliesslich geht es in Songs wie «Veggie Love» (Gemüseliebe) oder «We Like Vegetables» (Wir mögen Gemüse) um frisches Gemüse.
Grün ist eben nicht gleich grün
Und sicherlich ist es kein Zufall, dass ein Interpret namens «Salad Bar» frohgemut verkündet, «U R What You Eat» (Du bist, was du isst). Immerhin verstecken sich hinter Michelles «Salad Bar» der Rapper Matisyahu sowie Travis Barker, der Ex-Schlagzeuger von Blink-182. Nicht mit von der Partie sind hingegen das Duo von der Insane Clown Posse oder der reifer gewordene Eminem, dem es keinen Zacken aus der Krone bräche, wenn er über Karotten oder grüne Bohnen rappte.
Aber wahrscheinlich wurde er nicht einmal kontaktiert. Wie Ice-T und Dr. Dre eben auch. Obschon sich Dr. Dres legendäres Album «The Chronic» ja auch mit Grünem befasste. Allerdings gilt es, dieses zu rauchen.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch