Talabanis Mitleid mit Tarek Aziz
Gegen Saddam Husseins früheren Aussenminister ist die Todesstrafe verhängt worden. Doch der irakische Präsident Talabani verweigert die Unterzeichnung zur Vollstreckung des Urteils.

Nach dem Willen des irakischen Präsidenten Jalal Talabani soll das Todesurteil gegen Saddam Husseins früheren Aussenminister Tarek Aziz nicht vollstreckt werden. Er werde das Urteil nicht unterschreiben, sagte Talabani dem französischen Fernsehsender France 24 in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview. «Ich kann eine solche Anordnung nicht unterschreiben, weil ich Sozialist bin», zudem fühle er Mitleid mit dem 74-jährigen Christen, sagte Talibani.
Aziz war am 26. Oktober wegen der Verfolgung von Schiiten, die getötet und gefoltert wurden, zum Tode verurteilt worden. Der amtierende Ministerpräsident Nuri al-Maliki ist Mitglied einer Partei der damals verfolgten Gruppe. Anhänger von Aziz halten dagegen, er werde lediglich deshalb verurteilt, weil er Mitglied der mehrheitlich sunnitisch geprägten Regierung Saddams Husseins war.
Ein Sprecher des französischen Aussenministeriums sagte, Frankreich sei erfreut über Talabanis Entscheidung, da man weiter an der weltweiten Abschaffung der Todesstrafe festhalte. Talabani hielt sich zu einem Treffen der Sozialistischen Internationalen in Paris auf.
dapd/jak
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