Syrien-Rebellen bilden neue Widerstandsbewegung
Mit der Gruppe namens «Front islamischer Brigaden» wollen die Aktivisten den Druck auf das Regime erhöhen. Der Friedensplan sei gescheitert, als einziger Ausweg bleibe nun der bewaffnete Kampf.

Die Friedensbemühungen für Syrien stehen vor dem Scheitern: Nach Angaben von Aktivisten wächst als Reaktion auf die jüngsten Massaker der Truppen und Milizionäre des Regimes von Präsident Baschar al-Assad die Gewaltbereitschaft der Opposition.
Syrische Oppositionelle mit islamistischer Prägung kündigten am Montag an, sich zu einer gemeinsamen Front zusammengeschlossen zu haben. Die «Front islamischer Brigaden» repräsentiere rund 16'000 Kämpfer, sagte ein Sprecher vor den Medien in Istanbul.
«Bewaffneter Kampf als einziger Weg»
Die Phase, in der es ausgereicht habe, die Zivilisten zu schützen, sei vorbei. «Jetzt ist die Zeit gekommen für die Befreiung des Landes von diesem Tyrannenregime», fügte der Sprecher hinzu. Der bewaffnete Kampf sei der einzige Weg, nachdem der Friedensplan des UNO-Vermittlers Kofi Annan gescheitert sei.
Teilnehmer der Pressekonferenz äusserten indes Zweifel daran, dass die Gruppe in der Lage sei, die Aktivitäten der gespaltenen Opposition zu koordinieren. Die Anführer der Freien Syrischen Armee, mit der die Rebellenfront zusammenarbeiten will, operieren von der Türkei aus und einige ihrer Mitglieder hatten bereits eingeräumt, dass sie nur geringe oder gar keine Kontrolle über Rebellengruppen innerhalb Syriens haben.
Die Bemühungen Annans hatten durch das Massaker von Hula, bei dem 108 Menschen getötet wurden, einen deutlichen Rückschlag erlitten. Eine vorgeschlagene Feuerpause sollte ab dem 12. April gelten, wurde aber immer wieder durchbrochen. Annan will dem UNO-Sicherheitsrat am Donnerstag Bericht erstatten.
Intervention gefordert
Unterdessen berichtete die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter erneut von heftigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und bewaffneten Oppositionellen im Dorf Kafr Nabel in der Provinz Idlib. Dabei seien 17 Menschen ums Leben gekommen. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, 30 Angehörige der Armee und der Sicherheitsbehörden seien am Montag zu Grabe getragen worden. Sie seien von bewaffneten Terrorbanden getötet worden.
In Genf verurteilte der Präsident des Vereins der Demokratischen Syrer in der Schweiz die Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft angesichts des «täglichen Horrors» in Syrien. Die internationale Gemeinschaft müsse intervenieren, forderte Tawfik Chamaa im Club suisse de la presse vor Journalisten.
Assad werde seinen Sitz bis zum Schluss verteidigen, sagte Chamaa. «Niemand tut etwas und das Gemetzel geht weiter.» Auch im Kosovo habe die internationale Gemeinschaft schliesslich interveniert und «ich denke, es gibt (in Syrien) keine andere Lösung», sagte der syrische Arzt.
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