Swisscom-Störung: Hacker-Angriffe verantwortlich
Offenbar gab es bei dem grössten Telekomunternehmen der Schweiz ein Sicherheitsleck. Dieses müssen die Techniker mit einem Software-Update beheben.

Seit dem vergangenen Freitag können mehrere hundert Kunden, die ihren Internetauftritt über Swisscom betreiben, ihre Seiten nicht mehr aktualisieren, wie erst am Dienstag bekannt wurde. Am frühen Mittwochnachmittag war die Störung noch nicht behoben, wie Swisscom-Sprecherin Myriam Ziesack auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte.
Der Zugriff auf die Seiten über FTP sei «vorsorglich deaktiviert» worden, «damit einem möglichen Sicherheitsrisiko vorgebeugt werden konnte». Es hätten Hacker-Angriffe verhindert werden müssen, bestätigte sie Berichte der Zeitungen «Der Bund» und «Tages-Anzeiger» vom Mittwoch.
Neue Software geladen
Offenbar gab es bei Swisscom ein Sicherheitsleck. Dieses müssen die Techniker mit einem Software-Update beheben. Wann die Störung behoben ist, ist noch nicht bekannt. Es liefen momentan Tests mit der neuen Software, sagte Ziesack. Sobald alles einwandfrei laufe, werde der Zugriff wieder möglich sein.
Zunächst hatte Swisscom damit gerechnet, dass die Störung am Mittwochmorgen behoben sein würde. Für Internetnutzer waren die Internetseiten indes stets verfügbar und auch der E-Mail-Verkehr war nicht beeinträchtigt.
Möglicher Zusammenhang mit Hack der Parteien-Sites
Nicht auszuschliessen ist laut der Sprecherin ein Zusammenhang mit den Hacker-Angriffen auf die Internetseiten der vier grossen politischen Parteien in der letzten Woche. Der Zugriff auf deren Seiten war in der vergangenen Woche zum Teil nicht mehr möglich.
Als Ursache werden Hacker-Angriffe vermutet. Mit mehreren tausend Anfragen pro Sekunde, so genannten «Denial of Service»-Attacken, legten Angreifer nacheinander die Seiten der SP, CVP, FDP und SVP lahm. Zu den möglichen Urhebern der Angriffe machten die Parteien Anfang dieser Woche keine Angaben.
Die Melde- und Analysestelle Informationssicherheit des Bundes (MELANI) geht davon aus, dass die vier Parteien gezielt angegriffen wurden. Wer dahinter stecke, sei schwierig bis unmöglich herauszufinden.
Kein Zusammenhang mit Datennetz-Panne
Für Swisscom ist die Website-Panne der zweite grössere Störfall innert weniger Tagen. Am Dienstag vor einer Woche konnten mehrere hunderttausend Swisscom-Kunden mit ihren mobilen Geräten wie iPhone oder iPad nicht mehr auf das Internet zugreifen. Einen Zusammenhang zwischen dieser und der jüngsten Störung gebe es jedoch nicht, sagte Swisscom-Sprecherin Ziesack.
Den betroffenen Kunden hatte Swisscom damals eine Gutschrift von 10 Franken auf ihre Rechnung gewährt. Die Geste kostete mehrere Millionen Franken. Beim aktuellen Fall würden individuelle Regelungen geprüft, hiess es.
SDA/rek
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