SVP-Initiative würde nicht durchkommen
Das Ja-Lager bei der Selbstbestimmungsinitiative verharrt bei 45 Prozent. Economiesuisse warnt die Initiativgegner davor, sich zurückzulehnen.

So stabil sind die Meinungen im Volk selten. Drei Wochen nach der ersten Tamedia-Abstimmungsumfrage haben sich Stimmabsichten der Bürger kaum verändert. In der zweiten Umfragewelle sagten 53 Prozent der Befragten, dass sie die Selbstbestimmungsinitiative der SVP sicher oder eher ablehnen werden – exakt gleich viele wie bei der ersten Umfrage.
44 Prozent der Befragten wollen am 25. November Ja oder eher Ja stimmen. Die Zustimmung liegt damit ein Prozentpunkt tiefer als bei der ersten Welle – eine Differenz im statistischen Unschärfebereich.
Ist die Abstimmung bereits entschieden? Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer warnt die Initiativgegner davor, sich sicher zu fühlen. Die Umfrage zeige nur «eine Momentaufnahme», das Rennen sei «noch völlig offen». Darum werde Economiesuisse weiterhin «über die Gefahren der Initiative aufklären». Entscheidend sei die Mobilisierung in der Schlussphase, sagt Karrer. Damit meint er: Die Leute, die jetzt in der Umfrage den Nein-Knopf anklicken, müssen am Ende tatsächlich an die Urne gehen.

Darum will sich auch der Kampagnenchef der SVP, Nationalrat Thomas Matter, von den Umfragewerten nicht beirren lassen. «Wir kämpfen bis zum letzten Tag.» Bisher erreicht die SVP mit ihrer Kampagne aber vor allem die eigene Basis. Dort ist die Zustimmung dafür massiv: 87 Prozent der SVP-Sympathisanten wollen sicher oder eher ein Ja in die Urne legen. Alleanderen Parteien lehnen die Initiative mit Nein-Anteilen bis zu 86?Prozent (SP) ab. Bemerkenswert ist aber, dass von denFDP-Sympathisanten immerhin 37?Prozent Ja stimmen wollen.
Auch bei den beiden anderen Vorlagen sind das Ja- und das Nein-Lager bemerkenswert stabil. 68 Prozent wollen das Gesetz zur Überwachung von Versicherten annehmen. Auch bei dieser Vorlage hatte der Abstimmungskampf bisher fast keine Auswirkungen auf die Stimmabsichten.
Möglich scheint aufgrund der Umfragewerte, dass die Hornkuhinitiative angenommen wird. Üblicherweise nimmt die Zustimmung zu Volksinitiativen im Verlaufe der Abstimmungskampagne ab – bei der Hornkuhinitiative ist dieser Rückgang bisher aber nur moderat, von 53?auf 51 Prozent.
Grundlage dieser Zahlen ist eine onlinegestützte Umfrage, an der am 25. und 26. Oktober 13630 Personen aus der ganzen Schweiz teilgenommen haben. Die Umfragedaten werden nach demografischen, geografischen und politischen Variablen gewichtet. Der Fehlerbereich liegt bei 1,4 Prozentpunkten.
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