Superreiche leben in der Schweiz günstiger
Das Luxusleben ist in der Schweiz billiger geworden als 2009. Das zeigt ein Index der britischen Vermögensverwaltungsfirma Stonehage.
Für Reiche und Superreiche lohnt es sich immer mehr, in die Schweiz zu ziehen. Wegen des starken Frankens sanken die Lebenshaltungskosten im Luxussegment in der Schweiz um durchschnittlich 6,2 Prozent im Vergleich zu 2009, schreibt das Family Office Stonehage in London. Die Firma berät sogenannte «Ultra High Net Worth Individuals», also die Superreichen.
Die Entwicklung ihrer Lebenshaltungskosten verfolgt Stonehage anhand des «Stonehage Affluent Luxury Living Index» (Salli), was frei übersetzt als Index des reichhaltigen Luxuslebens bezeichnet werden könnte. In diesem Index listet Stonehage für die Schweiz diverse Güter auf, die zum normalen Lebensstandard eines Superreichen gehören, etwa ein Tisch am Opernball, ein Weekend im Four Seasons George V in Paris, ein Boesch-Boot für auf den See und ein Skilehrer in St. Moritz.
Luxuswohnungen, Champagner und Zigarren günstiger
Die Miete von Luxuswohnungen in Genf und Zürich sei im Vergleich zu 2009 leicht zurückgegangen, so Stonehage. Die günstigeren Mieten trugen zu den minus 3,1 Prozent im Bereich Haushalt und Familie bei. Nebst Wohnen gehört die Haushälterin ebenso dazu wie die Kosten der Privatschule der Kinder, Blumenarrangements und die Besuche beim Frisör.
Am deutlichsten gingen die Preise bei den Luxuskonsumgütern zurück, ganze 10,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies habe nicht zuletzt damit zu tun, dass importierte Luxusgüter wie Zigarren und Champagner dank des starken Frankens günstiger wurden.
Reisen im Privatjet zum Schnäppchenpreis
Reisen aus der Schweiz sind für die Superreichen zum Schnäppchen geworden. Fliegen im Privatjet ist bis zu 9,6 Prozent günstiger, Reisen allgemein bis zu 8 Prozent günstiger. Auch das sei dem starken Franken zu verdanken.
Im Bereich «Investitionen aus Leidenschaft», also dem Kauf von Autos, Schmuck und Kunst sanken die Preise durchschnittlich um 7,2 Prozent gegenüber 2009. Günstiger wurde auch Kultur und Unterhaltung, zu der Wohltätigkeitsbälle, der Skilehrer in St. Moritz, ein Boesch Boot und die Jahresmitgliedschaft im «Evian Club de fitness» gehören. Die Preise reduzierten sich um 6,9 Prozent.
Inflation bei Luxusgütern unwahrscheinlich
«Der Salli-Index Schweiz erlaubt Stonehage, die echten Kosten zu analysieren, die für unsere Kunden anfallen», sagt Mark McMullen, Geschäftsführer der Stonehage Gruppe in Genf. Mit der tiefen allgemeinen Inflation und der weiterhin schwachen Weltwirtschaft sei es unwahrscheinlich, dass die Luxus-Güter teurer werden. Konsumenten in der Schweiz profitierten vom starken Franken und günstigeren Mieten im Luxussegment.
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