Supernova-Forscher erhalten Nobelpreis
Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an die Astronomen Saul Perlmutter, Brian P. Schmidt und Adam G. Riess. Sie werden für ihre Entdeckungen zur Ausdehnung des Universums geehrt.
Den Nobelpreis für Physik teilen sich in diesem Jahr drei in den USA geborene Wissenschaftler, die über die Forschungen zu weit entfernten Sternenexplosionen entdeckten, dass sich die Ausdehnung unseres Universums beschleunigt. Die eine Hälfte des Preises geht dabei an Saul Perlmutter, der an der Universität von Berkeley in Kalifornien arbeitet. Die andere Hälfte der mit zehn Millionen Kronen dotierten Ehrung geht an den Australier Brian P. Schmidt und den Amerikaner Adam G. Riess.
Die drei Forscher stellten in getrennten Forschungen an einer bestimmten Kategorie von Sternenexplosionen, den Ia Supernovae, fest, dass deren Licht schwächer war als erwartet. Daraus liess sich ableiten, dass sich das Universum nicht nur ausdehnt, was schon länger bekannt war, sondern dass sich dieser Vorgang sogar noch beschleunigt.
Es wird vermutet, dass die Ausdehnung des Universums durch die sogenannte Dunkle Energie vorangetrieben wird. Was genau diese Dunkle Energie ist, ist unklar. Sie macht aber ungefähr drei Viertel der Masse des Universums aus.
Erkenntnis nur ein Nebenprodukt
Supernovae sind von grossem Interesse für die astronomische Forschung, weil bei solchen Sternenexplosionen so viel Licht freigesetzt werden kann, wie sonst nur eine ganze Galaxie ausstrahlt. Die Forscher arbeiteten in den 90er-Jahren daran, anhand dieser Supernovae eine Karte des Universums zu erstellen. Dass sich das Universum schneller ausdehnt als gedacht, war also eigentlich nur ein Nebenprodukt ihrer Forschungen. Die Auswirkungen sind aber weitreichend. Die Preisträger hätten «ein Universum enthüllt, das der Forschung in grossem Ausmass noch unbekannt ist», erklärte das Nobelkomitee. «Alles ist wieder möglich.»
Die Verleihung erfolgt alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters. Am Montag wurde schon der Nobelpreis für Medizin verliehen. Er ging an die drei Immunforscher Ralph Steinman, Bruce Beutler und Jules Hoffmann. Aufsehenerregend war, dass Steinman wenige Tage vor Bekanntgabe der Entscheidung starb. Die Nobel-Stiftung bestätigte aber die ungewöhnliche posthume Ehrung. Das Preiskomitee habe vom Tod Steinmans am 30. September erst nach der Pressekonferenz erfahren, hiess es. Die Regeln für die Vergabe der Preise, bei denen keine posthume Ehrung vorgesehen ist, werden deshalb auch nicht geändert.
dapd/mrs/bru
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