Studie: Schweizer Familienbetrieben fehlen die Nachfolger Lieber Angestellter als Unternehmer
Familienunternehmen in der Schweiz haben Nachfolgeprobleme: Von 100 Studierenden, deren Eltern ein Familienunternehmen besitzen, wollen 79 nicht in die Fussstapfen der Eltern treten.
Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der Universität St. Gallen (HSG). Für die Studie wurden 28'000 Studierende in 26 Ländern, deren Eltern ein Familienunternehmen führen, befragt, heisst es in der HSG- Mitteilung vom Montag. Nur drei Prozent der befragten Schweizer Studierenden haben konkrete Pläne, direkt nach dem Studium den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Gute berufliche Alternativen in der Schweiz und die relativ geringe Verbindlichkeit von unternehmerischer Familientradition wurden als wichtigste Gründe genannt. Die geringe Bereitschaft, in den elterlichen Betrieb einzusteigen, sei ein alarmierendes Zeichen für die Schweizer Familienunternehmen, heisst es weiter. In den nächsten Jahren stünde sehr häufig ein Generationenwechsel an. Fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) hat im Betrieb der Eltern Berufserfahrung und spezifische Branchenkenntnis gesammelt. Die meisten Schweizer Befragten streben in Konzerne und arbeiten lieber als Angestellte (73 Prozent). Weltweit liegt der Anteil bei 65 Prozent. «Die Unterschiede im internationalen Vergleich sind gross, da die Chancen in den verschiedenen Ländern stark variieren», schreibt Professor Thomas Zellweger. Grosse Unternehmen beliebter In Argentinien und China etwa wollen 13 beziehungsweise 11 Prozent direkt nach dem Studium die Firma der Eltern übernehmen. Fünf Jahre später sind es nur noch 12 beziehungsweise neun Prozent. In der Schweiz ist es genau umgekehrt. Laut HSG-Studie haben hierzulande Universitätsabsolventen grössere berufliche Möglichkeiten. Nicht nur in ärmeren Ländern besteht ein grosses Interesse an einer Nachfolge im Familienbetrieb, sondern auch in wohlhabenden Ländern wie Singapur oder Luxemburg. Dort haben 17 beziehungsweise 14 Prozent der Uni-Absolventen vor, das Unternehmen ihrer Eltern zu übernehmen. Grundsätzlich gilt: Grosse und florierende Familienunternehmen haben wesentlich höhere Chancen auf eine familieninterne Nachfolge.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch