Streik bei der Deutschen Bahn sorgt für Chaos
Nach dem Ende des Warnstreiks läuft der Bahnverkehr in Deutschland «nach und nach» wieder an.

Nach dem Ende des Warnstreiks bei der Deutschen Bahn läuft der Bahnverkehr «nach und nach» wieder an. Die Bahnkunden müssten aber noch den gesamten Montag mit Einschränkungen im Fern- und auch im Regionalverkehr rechnen, teilte der Konzern mit. Viele Züge hätten wegen des Streiks nicht planmässig gewartet werden können, Züge und Personal seien in vielen Fällen nicht an den geplanten Einsatzorten.
Die Deutsche Bahn hatte zuvor wegen der Warnstreiks landesweit den Fernverkehr eingestellt. Betroffen waren ICE- und IC-Züge. Im süddeutschen Bundesland Bayern fuhren vorerst gar keine Züge mehr.
Der für 5 bis 9 Uhr angekündigte Warnstreik lief bereits rund eine Stunde früher an. Die Bahn empfahl ihren Kunden, nach Möglichkeit Reisen auf Dienstag zu verlegen.
Besonders betroffen war davon zunächst Bayern: In dem Bundesland wurde der Zugverkehr nahezu vollständig eingestellt. Auf der Stammstrecke der Münchner S-Bahn fuhren aber noch einige wenige Züge, wie ein DB-Sprecher sagte.
Weitere regionale Schwerpunkte des Streiks waren laut Bahn der Grossraum Mannheim und die Strecke Karlsruhe-Pforzheim in Baden-Württemberg, der Grossraum Essen/Dortmund in Nordrhein-Westfalen, die Strecke Schwerin-Rostock in Mecklenburg-Vorpommern sowie in Norddeutschland die Strecke Hamburg-Harburg-Cuxhaven.
Die Frankfurter S-Bahn stellte den Betrieb ein. Bei der Berliner S-Bahn erwartete die Bahn einen «flächendeckenden Ausfall».
Die EVG hatte ihre Mitglieder in ganz Deutschland zu dem Ausstand aufgerufen und dabei keinen regionalen Schwerpunkt gesetzt.
Auch Verbindungen in die Schweiz betroffen
Erst am frühen Nachmittag sei eine Rückkehr zum normalen Fahrplan zu erwarten, sagte ein EVG-Sprecher. «Wenn der Fahrplan erst einmal durcheinander ist, dauert das eine Weile, bis alles wieder läuft.» Er kündigte weitere Warnstreiks für die kommenden Tage an, sollte die Bahn kein verbessertes Angebot vorlegen.
Die SBB hatten damit gerechnet, dass auch die Verbindungen mit der Schweiz betroffen sein würden. Im Onlinefahrplan wies sie bei den betroffenen Zügen darauf hin, dass aufgrund des Streiks mit Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen sei.
Die Gewerkschaft fordert mehr Geld
Der Grund des Warnstreiks: Die Gewerkschaft will damit im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn ihre Forderungen durchsetzen. Am Samstag hatte die EVG die Tarifverhandlungen für rund 160'000 Beschäftigte abgebrochen. Bei der Lohnerhöhung war der Konzern der Gewerkschaft aus deren Sicht nicht weit genug entgegengekommen.
Die Gewerkschaft fordert 7,5 Prozent mehr Geld. Die Deutsche Bahn hat nach eigenen Angaben ein «7-Prozent-Paket» vorgelegt.
Im Fernverkehr sollen alle für Montag gekauften Tickets bis Dienstag gültig bleiben, wie die Bahn mitteilte. Für bestimmte Spartickets werde zudem die Zugbindung aufgehoben. Im Fall von Reiseabsagen wegen des Streiks sind Erstattungen von Tickets und Reservierungen geplant.
SDA/anf
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