Stonehenge ist 300 Jahre jünger als angenommen
Untersuchungen britischer Archäologen untermauern die Vermutung, dass Stonehenge eine prähistorische Heilstätte war – und später errichtet wurde als bislang vermutet.
Noch immer rätseln Historiker, Archäologen und nicht zuletzt auch selbst ernannte «Experten», wer wann und warum die gewaltigen Steine zum weltbekannten und merkwürdigen Monument von Stonehenge errichtet hat – bis hin zur Theorie, dass es sich um eine Hinterlassenschaft von Ausserirdischen handeln könnte. Seriöse Wissenschaftler glaubten bislang allerdings, wie erste Ausgrabungen bereits vor Jahren zeigten, dass Stonehenge eine Art Heilzentrum für Pilger gewesen sein könnte – errichtet in der Zeit um 2600 Jahre vor Christus.
Doch diese Annahme ist offenbar falsch, wie Archäologen von der Bournemouth University nun herausfanden – anhand von Datierung mit Hilfe von Kohlenstoff-Isotopen und Untersuchungen von Fragmenten so genannter Blausteinen. Dieses Vulkangestein aus unterschiedlichen Steinarten könnte als erstes zuerst dorthin gebracht und in einem Kreis aufgestellt worden sein, um als magischer «Talisman» für Heilzwecke zu dienen.
Wichtiges Detail für weitere Erkundungen
Laut den neuen Analysen kamen die Blausteine 300 Jahre später aus dem Westen von Wales an ihren Bestimmungsort 130 Kilometer südwestlich von London. «Den ersten blauen Stein zu datieren, ist für unsere These absolut unerlässlich», sagte Tim Darvill von der Bournemouth University, einer der Leiter der Ausgrabungen, «nun haben wir also ein schönes Datum für die Konstruktion des ersten Blaustein-Monumentes in Stonehenge: rund 2300 vor Christus.»
Um Stonehenge zu errichten, waren seinerzeit nach bisherigen Erkenntnissen rund 80 Blausteine – mit Gewichten von einer bis zu vier Tonnen – auf dem Land- und Wasserweg dorthin gebracht worden. Nur rund ein Drittel blieb bis heute vor Ort; alle übrigen wurden während der Jahrhunderte für andere Zwecke zerstört oder gestohlen. Die Blausteine unterscheiden sich deutlich von den gewaltigen Blöcken des äusseren Ringes, den «Sarsensteinen», die aus Sandstein bestehen.
REUTERS/raa
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch