Steuerrazzia: Wer gab der Deutschen Bank einen Tipp?
Die Deutsche Bank ist laut einem Zeitungsbericht vorab vor einer Durchsuchungsaktion in ihren Büros gewarnt worden – in einem der grössten Wirtschafts-Strafverfahren in Deutschland.
Dies geht nach Informationen der «Süddeutschen Zeitung» (Samstagsausgabe) aus abgehörten Telefongesprächen zwischen Angestellten des Finanzinstituts hervor. Mehrere Bankbeschäftigte, gegen die wegen Steuerhinterziehung in grossem Stil ermittelt wird, informierten einander demnach am Abend des 27. April 2010 über eine für den nächsten Tag geplante Razzia, die dann tatsächlich erfolgte.
Laut den Telefonaten zufolge hatte die Deutsche Bank einen entsprechenden Hinweis bekommen, berichtete die Zeitung weiter. Aus welcher Sicherheitsbehörde dieser kam, sei bislang nicht bekannt. Das hessische Justizministerium bestätigte auf Anfrage, die Justiz habe bereits ein Ermittlungsverfahren wegen möglicher «Verletzung des Dienstgeheimnisses» eingeleitet. Die Deutsche Bank äusserte sich noch nicht zu dem Thema.
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main hatte am 28. April dieses Jahres bundesweit 230 Firmen, Banken und Wohnungen durchsuchen lassen, darunter Büros der Deutschen Bank. Ein internationaler Betrügerring soll beim Handel mit Emissionsrechten, an dem die Bank beteiligt war, Umsatzsteuern hinterzogen haben. Allein bei den Emissionsrechten zum Ausstoss von Kohlendioxid, mit denen die Deutsche Bank gehandelt hat, soll der Fiskus um 160 Millionen Euro betrogen worden sein.
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