Steuerrazzia bei Google-Sitz in Paris
Französische Ermittler haben Büros von Google durchsucht. Es seien 100 Beamte vor Ort gewesen, berichtet «Le Parisien».

Hintergrund bei der Durchsuchung des US-Internetkonzerns in Frankreichs Hauptstadt seien Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Das Verfahren sei bereits im Juni vergangenen Jahres eingeleitet worden und solle überprüfen, ob Google seinen Steuerverpflichtungen in Frankreich ordnungsgemäss nachgekommen sei. Vorausgegangen sei eine Klage der französischen Finanzverwaltung.
Es gehe darum, zu klären, ob Google Ireland Ltd. eine feste Niederlassung in Frankreich hat und ob das Unternehmen gegen Steuer-Vorschriften verstossen habe, indem es einen Teil seiner Aktivitäten in Frankreich nicht dort angegeben habe.
Die Erklärung des Unternehmens
An der Durchsuchung seien Finanz-Ermittler der Polizei und 25 Informatik-Experten beteiligt gewesen. Der Zeitung «Le Parisien» zufolge waren etwa 100 Beamte vor Ort. Eine Person aus dem Umfeld des französischen Finanzministeriums sagte, die Razzia habe in den frühen Morgenstunden begonnen.
Google erklärte dazu: «Wir halten uns an französisches Recht und kooperieren umfänglich mit den Behörden, um ihre Fragen zu beantworten.» Die Finanz-Staatsanwaltschaft erinnerte selbst an die Unschuldsvermutung.
In der Kritik
Frankreich verlangt von den Amerikanern Steuernachzahlungen von 1,6 Milliarden Euro, wie es bereits im Februar in Kreisen des Finanzministeriums hiess. Wie andere international tätige Konzerne steht auch Google wegen Steuertricks in der Kritik.
In Grossbritannien einigte sich der Internetkonzern im Januar mit den Finanzbehörden auf die Zahlung von 130 Millionen Pfund (rund 190 Millionen Franken). Kritiker bemängelten die Vereinbarung jedoch als zu günstig für das Unternehmen.
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