Steinbrücks «Stinkefinger» mischt deutschen Wahlkampf auf
Verzweiflungsgeste: Der in Umfragen abgeschlagene deutsche Kanzlerkandidat Peer Steinbrück provoziert auf der Titelseite des Magazins der «Süddeutschen Zeitung». Und erntet die übliche Empörung.
Ein Foto von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück mit «Stinkefinger«-Geste hat heute in Deutschland für politische Aufregung gesorgt. Mehrere FDP-Politiker reagierten mit scharfer Kritik. «Die Geste verbietet sich als Kanzlerkandidat», kritisierte FDP-Chef Philipp Rösler in Mainz, nachdem bekannt worden war, dass das Titelfoto des «Süddeutschen Zeitung Magazins» Steinbrück mit erhobenem Mittelfinger zeigt,
Der hessische FDP-Politiker Jörg-Uwe Hahn twitterte: «Ein Stinkefinger ist nicht lustig. Ein Bundeskanzlerkandidat sollte Vorbild sein.»
«Ich sehe keine Schwierigkeit»
Steinbrücks Sprecher Rolf Kleine sagte dagegen zu «Spiegel Online»: «Ich sehe in dem Foto keine Schwierigkeit. Warum sollte ich eine Schwierigkeit sehen?» In dem Steinbrück-Twitter-Account heisst es ohne direkten Bezug auf das Foto: «Klartext braucht nicht immer Worte – zum Beispiel, wenn man ständig auf olle Kamellen statt auf wirklich wichtige Fragen angesprochen wird.»
Das Foto ist Teil der im SZ-Magazin erscheinenden Rubrik des Interviews ohne Worte. Steinbrück sollte mit einer Geste auf die Frage antworten: «Pannen-Peer, Problem-Peer, Peerlusconi – um nette Spitznamen müssen Sie sich keine Sorgen machen, oder?» Steinbrück zeigte daraufhin die deutliche Geste.
Foto autorisiert
Der Chefredaktor des «SZ Magazins», Michael Ebert, betonte, dass der SPD-Kanzlerkandidat die Verwendung des Fotos autorisiert hatte. «Peer Steinbrück hat das Motiv wie jedes andere, das im Magazin abgedruckt ist, freigegeben», sagte Ebert zu Reuters. Im Internet tobt eine heftige Debatte über das Foto.
In einem Blog der «Süddeutschen Zeitung» heisst es, dass Steinbrücks Sprecher ursprünglich gegen eine Veröffentlichung des Fotos gewesen sei, Steinbrück den Abdruck aber erlaubt habe.
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