Stars und Kriegsversehrte
Der Sänger und Fotograf Bryan Adams zeigt in einer neuen Ausstellung erstmals nicht nur Porträts von Prominenten, sondern auch von verletzten Kriegsheimkehrern.
Bryan Adams, als Mainstream-Rocker bekannt durch Hits wie «Summer of 69» oder «Cuts Like a Knife», sorgt in den letzten Jahren immer mehr auch als Fotograf für Aufsehen. Bisher machte er vor allem Porträts von Prominenten aus Showbusiness und Politik und erotische Modefotos für Hochglanzmagazine.
Seine neueste und bisher umfangreichste Ausstellung «Bryan Adams – Exposed» im NRW-Forum in Düsseldorf beinhaltet 150 dieser Fotos. Die Prominenten öffneten sich dabei sehr: Pink zeigt sich oben ohne mit Brustwarzenpiercing und blickt überheblich in die Kamera. Kate Moss trägt für das Foto nur eine Strumpfhose. Dustin Hoffmann sitzt im Anzug in einem Klappstuhl am Strand. Amy Winehouse zeigt ihre Tattoos – den Schriftzug «Daddy's Girl» und ein Hufeisen – in einer Seitenansicht. Die verstorbene Sängerin vertraute Adams und arbeitete darum oft mit ihm zusammen, insgesamt sechsmal.
Versehrte Kriegsheimkehrer
Als Kontrast zeigt Adams auch eine 30-teilige Porträtserie, die er mit Kriegsheimkehrern gemacht hat – britischen Soldaten, die in Afghanistan oder im Irak im Einsatz waren. «Ich wollte etwas Bleibendes zu Ehren dieser Menschen machen», sagte er der Nachrichtenagentur DAPD, ohne damit jedoch den Krieg zu verherrlichen. Es sind ungeschminkte Schwarzweissbilder von Verstümmelungen und Verletzungen, von Menschen mit Prothesen und schweren Verbrennungen.
Von den Begegnungen mit den Veteranen war Adams tief beeindruckt: «Sie lassen sich von ihrer Behinderung nicht davon abhalten, Menschen zu sein.» Sie leben ihr Leben weiter, einige haben Familien gegründet. Ihren Optimismus und Lebenswillen, ihren Stolz und Humor hat Adams in diesen teils schockierenden Fotos eingefangen. Trotzdem sei er Pazifist geblieben und lehne die Einsätze im Irak und in Afghanistan ab: «Ich glaube nicht, dass Krieg jemals richtig ist.»
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