Stadt und Handelskammer für intelligentere Mobilität
Kanton und Handelskammer wollen den Basler Verkehr freundlicher für die Wirtschaft gestalten. Geplant sind Massnahmen von ÖV-Abos bis zu Velo-Abstellplätzen.

Mit dem Projekt «Wirtschaftsfreundliches Mobilitätsmanagement» will die Handelskammer beider Basel (HKBB) Unternehmen anregen, sich Gedanken über ihre Rolle im Verkehr zu machen. 250'000 Franken stellt der Kanton Basel-Stadt zur Verfügung und erhofft sich so, das Thema voranzubringen.
Manche Verkehrsträger seien heute am Anschlag, doch grosse Ausbauprojekte wie Eisenbahn-Herzstück oder Autobahn-Rheintunnel wirkten allenfalls in 15 bis 20 Jahren, sagte Martin Dätwyler von der HKBB am Dienstag vor den Medien. Darum sollten Firmen jetzt ihre Erreichbarkeit optimieren, ein wichtiger Standortfaktor – für HKBB-Direktor Franz Saladin ist sie heute höchstens durchschnittlich.
Das HKBB-Projekt setzt auf Vernetzung der Verkehrsträger. Ein Ziel ist laut Saladin das Verteilen der Pendlerspitzen. Vom Grosskonzern bis zum KMU könne heute jede Firma ihre Belegschaft motivieren und unterstützen, effizient und nachhaltig unterwegs zu sein – kleineren falle das in der Praxis oft weniger leicht, sagte Dätwyler.
HKBB bringt Glaubwürdigkeit
Konkrete Massnahmen, wie sie an einem vorbereitenden Workshop erörtert worden waren, reichen von guter Standortwahl über sichere Veloabstellanlagen oder Vergünstigungen für ÖV-Abos bis hin zu Flottenmanagement und Pooling oder steuerlichen Anreizen für vorbildliche Firmen. Das Projekt läuft zwei Jahre; dann wird Bilanz gezogen.
Heute gelte beispielsweise für das «Job-Ticket» mit vergünstigten ÖV-Abos eine Untergrenze von 100 Angestellten, sagte Yves Gasser von der am Projekt beteiligten Rapp Trans AG. Das solle für kleinere Firmen zugänglich werden, etwa mit Pooling. Die Handelskammer werde bei solchem nicht selber operativ aktiv, hielt Dätwyler fest.
Obwohl viele der Ansätze nicht neu sind, wie die Verantwortlichen einräumten, verspricht man sich eine Wirkung wegen des Absenders der Informationen. «Unternehmen glauben lieber Unternehmen», sagte dazu Antje Hammer, die stellvertretende Leiterin Mobilitätsstrategie im Basler Bau- und Verkehrsdepartement mit Verweis auf ihre Erfahrungen.
Baselland auf dem Trittbrett
Der Kanton hat deshalb das Konzept mit 50'000 Franken unterstützt und zahlt nun 200'000 für die Umsetzungsphase. Die HKBB hat also ein Mandat. Ausserhalb dieses Budgets würden indes steuerliche Anreize stehen, doch über diesbezügliche Möglichkeiten sind laut Hammer Gespräche mit Steuerverwaltung und Finanzdepartement erst geplant.
Freundliche Worte statt Geld steuert derweil der Kanton Baselland bei, wie Dätwyler ausführte. Das Projekt spreche Unternehmen in beiden Kantonen an – manche hätten ja mehrere Standorte. Die HKBB wolle auch Druck machen, dass mit dem Landesgrenzen überschreitenden Alltagsverkehr endlich Vereinfachungen erreicht werden.
SDA/las
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