Staatssekretär Gasser geht
Jörg Gasser verlässt das Staatssekretariat für Internationale Finanzfragen. In seine Amtszeit fiel der Automatische Informationsaustausch.

Staatssekretär Jörg Gasser verlässt das Staatssekretariat für Internationale Finanzfragen (SIF). Er wird sein Amt Ende Februar 2019 quittieren, nach knapp drei Jahren in dieser Funktion. Seine Nachfolge ist offen.
Der 49-jährige Jörg Gasser wolle sich nach insgesamt mehr als zehn Jahren im Dienst des Bundes beruflich neu orientieren, schrieb das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) am Mittwoch.
Zum Staatssekretär für Internationale Finanzfragen war Gasser im April 2016 ernannt worden, als Nachfolger von Jacques de Watteville. Zuvor war Gasser Generalsekretär des EFD. Seine Laufbahn beim Bund begann er 2009 als wissenschaftlicher Mitarbeiter, zunächst im Justiz- und Polizeidepartement (EJPD).
Finanz-, steuer- und währungspolitische Geschäfte
In Gassers Amtszeit als Staatssekretär fällt namentlich die Einführung des Automatischen Informationsaustauschs (AIA) in Finanzfragen. Er sei an wichtigen internationalen finanz-, steuer- und währungspolitischen Geschäften massgeblich beteiligt gewesen, schrieb das EFD. Auch bei Rahmenbedingungen und Regulierungen rund um Fintech und Blockchain habe Gasser wichtige Akzente gesetzt.
Laut EFD gehörte die Pflege von bilateralen Beziehungen und die verstärkte Zusammenarbeit mit neuen und aufstrebenden Märkten in Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten zu den wichtigsten Aufgaben Gassers. Und das SIF sei unter seiner Führung zu einer wichtigen Institution für die Schweizer Finanzplatz-Promotion geworden.
Finanzminister Ueli Maurer bedauerte den Weggang Gassers. Die Zusammenarbeit mit ihm sei äusserst kollegial und konstruktiv, liess Maurer sich im Communiqué zitieren. Gasser habe mit innovativen Projekten neue Standards gesetzt und Entwicklungen zugunsten des Finanzplatzes Schweiz massgeblich beeinflusst.
Die Nachfolge Gassers steht noch nicht fest. Die Stelle des Staatssekretärs für Internationale Finanzfragen will der Bund nun im ordentlichen Verfahren ausschreiben.
Börsenäquivalenz, Steuer-AHV-Paket und Bankenkrise
Involviert wird das SIF unter anderem sein, wenn voraussichtlich über das Steuer-AHV-Paket abgestimmt wird. Der Urnengang über die Vorlage, mit der von der EU kritisierte Steuerregimes abgeschafft werden sollen, kann laut Bundesrat frühestens im Mai 2019 stattfinden – sofern das Referendum zu Stande kommt.
Noch in Gassers Amtszeit fällt der Entscheid zur Gewährung der Börsenäquivalenz. Die EU hat die Gleichwertigkeit der Schweizer Börsenregulierung nur vorläufig bis Ende Jahr anerkannt. Ein Entscheid in Brüssel über das weitere Vorgehen wird bis Ende Jahr erwartet.
Das SIF war 2009 geschaffen worden, inmitten der Bankenkrise und des Steuerstreits mit verschiedenen Staaten. Gasser ist im Gegensatz zu seinen Vorgängern Michael Ambühl und de Watteville kein Diplomat.
SDA/ij
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