Staatspräsident der Türkei steigt in Bassersdorf um
Am Donnerstag gilt für das Gelände um den Bahnhof der Ausnahmezustand. Wegen Abdullah Gül und Gefolge kommt es zu Verkehrsbehinderungen.
Von Daniel Schurter Bassersdorf – «Vielleicht kommt ja der Papst zu Besuch», sagt der Sicherheitsvorsteher der Gemeinde Bassersdorf, Bruno Muff. Natürlich ist diese Vermutung, die er gestern Abend gegenüber dem «Tages-Anzeiger» äusserte, nicht ernst gemeint. Fakt ist: Der Gemeinderat gehört zu den wenigen Politikern, die über den aussergewöhnlichen Anlass am Donnerstag Bescheid wissen – und zu absoluter Geheimhaltung verpflichtet worden sind. Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül und seine Ehefrau Hayrünnisa Gül sind ab morgen für einen zweitägigen Staatsbesuch zu Gast in der Schweiz. Sie wollen Bern und Zürich besuchen, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ankündigte. Morgen wird darum der Bahnhof von Bassersdorf für einige Stunden gesperrt. Seit rund einer Woche werden die Benutzer des öffentlichen Verkehrs auf die Unannehmlichkeiten hingewiesen, wie «20 Minuten Online» publik machte. Mindestens zwei S-Bahnen sollen dem Vernehmen nach zur Mittagszeit komplett ausfallen. Zudem werden sämtliche Parkplätze den gesamten Tag geschlossen bleiben. Wegen «eines offiziellen Anlasses», wie es auf einem Hinweisschild kurz und bündig heisst. Zuletzt Medwedew Der türkische Präsident ist nicht der erste Staatsgast, der in Bassersdorf in einen Sonderzug umsteigt. Immer wieder wird der Bahnhof wegen seiner Nähe zum Flughafen und der aus polizeilicher Optik gut abschirmbaren Lage genutzt. Der Besuch des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew sorgte letzten September für einige Aufregung in der Gemeinde. Der damalige Gemeindepräsident Franz Zemp beklagte sich, dass er nicht informiert worden sei. Wegen der extremen Sicherheitsvorkehrungen – inklusive Scharfschützen auf den umliegenden Dächern – gab es auch im Kantonsparlament ein Nachspiel: Zwei SVP-Parlamentarier verlangten vom Regierungsrat Auskunft über die gesetzlichen Grundlagen und allfällige Kosten. Bezüglich der möglichen Einnahmeausfälle des Bahnhofladens verwies der Regierungsrat auf das Polizeigesetz, das Entschädigungen für Dritte ermöglicht. Die Kosten von knapp tausend Franken für die beiden Ersatz-Linienbusse wurden damals vom EDA übernommen. Der Bassersdorfer Sicherheitsvorsteher bleibt derweil gelassen. Er fahre sowieso mit dem Velo zum Bahnhof. Abdullah Gül.
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