Spring Basel: Eine Bilanz Enttäuschung und Begeisterung liegen nahe beieinander
Die erste Ausgabe der Frühlingsmesse ist am Sonntag zu Ende gegangen. Wir haben uns am letzten Tag bei den verschiedenen Akteuren umgehört.

Das Angebot
Neben einem breiten kulinarischen Angebot, vorwiegend aus der Region, konnten rund 100 Aussteller aus den verschiedensten Bereichen ihre Produkte präsentieren. Es gab zahlreiche Möglichkeiten, aktiv etwas zu gestalten wie einen Graffiti-Workshop oder die Gestaltung einer Laterne – und eine Festivalbühne, auf der Musikerinnen und Musiker aus der Region spielten. Für Kinder gab es eine Märchenstunde und einen riesigen Sandkasten sowie eine Spieleecke.
Die Veranstalter
«Wir sind enorm glücklich mit der ersten Durchführung der Spring Basel», sagte Roman Imgrüth, CEO MCH Exhibition & Events, am Sonntag auf Anfrage. Das erklärte Ziel der Veranstalter waren 10’000 bis 15’000 Besucher; die untere Grenze wurde am Samstag bereits geknackt.
«Wir sind mit einem neuen Format in grosse Fussstapfen getreten und haben viele positive Reaktionen und konstruktive Feedbacks erhalten», so sein Resümee in Anspielung auf die Muba, die 2019 zuletzt stattfand. «Nun wird das Debriefing zeigen, wie wir das Angebot für nächstes Jahr weiterentwickeln.» Angesprochen auf den generellen Leerstand bei den Messehallen, sagt Imgrüth: «Es waren gleichzeitig mit der Spring Basel zwei Kongresse an diesem Wochenende auf dem Messegelände; die Platzbelebung mit der Spring Basel ist erst ein Anfang.»
Die Aussteller
Felix Kohler, Leiter Velo Bikes bei der Jobfactory, ist zufrieden. Er präsentierte auf der Spring Basel die E-Bikes aus der eigenen Fabrikation in Münchenstein sowie E-Scooter. Auf einer eingerichteten Teststrecke konnten diese gleich noch ausprobiert werden. «Hier treffen wir genau auf unsere Zielgruppe, Menschen im Alter von 50+ sowie Familien», sagt Kohler.
Anders klang es bei Volta Bräu. «Insgesamt waren weniger Besucher da, als wir erwartet haben», sagt Gustavo Rossi, Brauer im Volta Bräu. «Und auch ganz allgemein entsprach die Dimension nicht unseren Vorstellungen.»
Die Besucherinnen und Besucher
Vom Angebot der Spring Basel enttäuscht ist Hanspeter Degen: «Es ist eine Weinmesse mit Kindergarten, mit Frühling hat das gar nichts zu tun», sagt er. Und seine Begleiterin, Beatrix Zaugg, ergänzt: «Ich bin sehr traurig, dass Basel keine Muba mehr hat, ich fühle mich wie auf einem Abstellgleis.» Anja Stalder aus Bern wird konkreter: «Ich finde es cool, dass einmal etwas Neues ausprobiert wird», sagt sie. «Aber es hat noch etwas Wühltischcharakter, es fehlt der rote Faden, da gibt es sicher noch viel Potenzial nach oben.»
Paola Ida Piotr ist mit Lebenspartnerin Sandra extra aus der Zentralschweiz angereist. Hat es sich für die beiden gelohnt? «Für Familien ist es hier schön, für uns als Paar zu laut, es sind einfach zu viele Kinder hier», sagt er. Für Anne Mayer kam die Spring Basel sehr gelegen. Auf der Suche nach einer Sonntagsaktivität bei schlechtem Wetter ist sie mit ihrem Mann auf die Messe gestossen. «Das ist eine schöne Abwechslung für Eltern mit Kindern, das Angebot hier ist bunt.»
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