Sportchef Ruedi Zbinden: «Eigentlich wollte ich absagen»
Der neue starke Mann beim FC Basel gesteht in einem Interview, dass ihn die Position des Sportchefs nicht interessierte. Erst nach wiederholtem Zureden von FCB-Mitarbeitern sagte Zbinden zu.

Am Sonntag war Ruedi Zbinden zu Gast in einem Fernsehstudio. In der Sendung «Heimspiel» des Teleclubs ging es eine Stunde um den FC Basel, und da machte es natürlich Sinn, den Sportchef der Basler am Tisch zu haben.
Zbinden sprach über die ersten Spiele der Saison, über das Kader und den bevorstehenden Abgang von Aldo Kalulu. Er erklärte, dass es durchaus noch passieren könne, dass Albian Ajeti den Verein verlässt. Und natürlich sprach er auch über seine neue alte Tätigkeit als Sportchef des FCB.
Vor Jahren hatte Zbinden die Funktion unter Christian Gross und Gigi Oeri schon mal ausgeführt, «ohne eigentlichen Titel». Zbinden war damals alleiniger Chefscout, Spielbeobachter und Sportchef in Personalunion. «Ich bin von einer Ecke in die andere geflogen, musste Masseure einstellen – und Spieler sowieso.» Entsprechend erschöpft zog sich Zbinden darum zurück und war froh, sich zuletzt nur noch um das Scouting kümmern zu müssen. Bis vor wenigen Wochen.
Seit fast 40 Jahren beim FCB
Als Präsident Bernhard Burgener den 60-Jährigen fragte, ob er die Nachfolge von Marco Streller antreten wolle, musste Zbinden im ersten Moment nicht nur überlegen. «Ich wollte eigentlich absagen», erklärte Zbinden. Erst als zahlreiche Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle auf ihn zugekommen seien, habe er das Angebot angenommen. «Die Leute haben gesagt: Wir brauchen dich. Darum habe ich zugesagt».
Es ist eine ehrliche Aussage, wenn der Sportchef des FC Basel eingesteht, dass er eine solche Position im ersten Moment gar nicht ausüben wollte. Und die Frage stellt sich: Kann man einen derart intensiven und verantwortungsvollen Posten ausüben, wenn man im ersten Moment bereits Zweifel hat? Und kann man – das kommt im Fall von Zbinden auch noch hinzu – nebenbei Chefscout sein, wenn auch in reduzierter Funktion?
Ruedi Zbinden wird es am besten wissen. Er hat es vor ein paar Jahren bereits erlebt, wie es ist, mehrere Dinge parallel zu tun. Und dass er für den FCB alles tun würde, für den er seit fast 40 Jahren in nahezu jeder Position tätig war, steht ausser Frage. Und trotzdem war die Aussage von Zbinden eine bemerkenswerte.
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