«Federers Körper braucht Ruhe und Erholung»
Trotz Erfolgsdruck müsse der Tennisstar akzeptieren, dass er seinem Körper Zeit geben müsse, sagt Alfred Müller, an der Zürcher Schulthess-Klinik Chefarzt Neurologie und tätig im Wirbelsäulenzentrum.
Roger Federer plagt sich in diesem Jahr wiederholt mit Rückenschmerzen, spricht von muskulären Problemen. Wo sehen Sie die Ursache?
Um eine präzise Diagnose anzustellen, müsste ich mir ein Röntgenbild seines Rückens anschauen. Oder noch besser ein MRI. Man kann davon ausgehen, dass Federer nach 15 Jahren des intensiven Tennisspiels gewisse Abnützungserscheinungen hat. Man müsste die Wirbelsäule genau ansehen, um zu ermitteln, ob sie trotz guten Trainingszustands für das Alter und die abverlangte Belastung zu stark benutzt ist. Die Wirbelsäule ist ja ein elastisches System mit Wirbelkörpern, Bandscheiben und Bändern. Auch wenn Federer eine hervorragende Muskulatur hat, ist es bei solch hohen Belastungen über längere Zeit kaum zu vermeiden, dass es gewisse Abnutzungen gibt und die Strukturen nicht mehr so stabil sind wie früher.