Wichtiger Schritt für neue A22Schöner Teilsieg für Sandra Sollberger bei der Umfahrung Liestal
Noch im Januar monierten mehrere regionale Politiker, es gebe keinen Plan für die Zukunft der Umfahrung Liestal der A22. Nun könnte diese Zukunft dennoch beginnen.

«Das hätte niemand gedacht», sagt Nationalrätin Sandra Sollberger (SVP), «das habe ich an den vielen positiven Rückmeldungen gemerkt.» Sollberger ist es gelungen, eine Vorstudie für die Planung der Tieflage für die A22 in Liestal in das Strategische Entwicklungsprogramm Step 2024–2027 zu hieven. Es geht darum, die sanierungsbedürftige Autobahn im Bereich der heutigen Ergolz-Brücke unter den Boden zu kriegen. Werden National- und Ständerat in der Sommersession dem Step zustimmen, wird die Tieflage der A22 im Verpflichtungskredit «für die Planung von noch nicht beschlossenen Projekten» figurieren.
«Es kann nicht die Lösung sein, immer nur zu sanieren», kritisiert Sollberger, «bisher gab es keinen Plan für die Zukunft; der Kanton hat es verpasst, vorauszudenken.» Sandra Sollberger bemängelt, dass keine Voruntersuchungen oder Vorstudien gemacht wurden. Seit 2020 gehört die Strasse nicht mehr dem Kanton, sondern dem Bund. Das Bundesamt für Strassen (Astra) werde eine Vorstudie zur Machbarkeit mit einer ersten Einschätzung von Risiken und Kosten in Auftrag geben.
Viel Lobbyarbeit
Die Aufnahme in das Strategische Entwicklungsprogramm für Nationalstrassen sei alles andere als ein Selbstläufer gewesen, betont Sandra Sollberger. So habe sie einerseits zuerst die Stadt Liestal mit ins Boot geholt. Gemeinsam mit Stadtpräsident Daniel Spinnler (FDP), Stadtrat Daniel Muri (parteilos) und Stadtbaumeister Thomas Noack sei man bei Astra-Direktor Jürg Röthlisberger vorstellig geworden. Zudem sei eine kontinuierliche breite Lobbyarbeit nötig gewesen: «Ich habe nicht lockergelassen und immer wieder die besten Argumente ins Feld geführt.»
Gemäss der Baselbieter Nationalrätin soll es auch eine Rolle gespielt haben, dass Parteikollege Albert Rösti das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) übernommen hat. Ein Bundesrat, den Sollberger kennt und schätzt.
Offensive im Januar
Bereits im Januar ging Sandra Sollberger als Teil der «IG A22 unter den Boden» in die Offensive. Dazu gehört auch Lausens Gemeindepräsident Peter Aerni (BVL), der damals über die Strasse, die entweder direkt über die Ergolz oder direkt daneben gebaut ist, sagte: «Heute würde man nicht mehr so bauen und das sich darunter befindende Gebiet ganz sicher schützen.» Stadtpräsident Spinnler erklärte damals: «Die Pfeiler im Fluss wären wegen des Gewässerschutzes nicht möglich.»

«Die Generation vor uns hat es vor 30 Jahren verpasst, das Projekt unter den Boden zu bringen», sagte Thomas Noack zum Kampagnenstart im Januar. Anhand von Illustrationen zeigte er die Möglichkeiten des Gebiets auf, das er ein «Asset» Liestals nannte. «Ohne die A22 öffnen sich die Räume», so Noack, «ein grosser Mehrwert für die Menschen im Quartier.»
Natürlich sei dies nicht ein Projekt, das einzig Liestal betreffe. Das Projekt sei grossräumig auszuarbeiten. «Zukunftsorientiert und nachhaltig, wie es so schön heisst», sagt Sandra Sollberger. «So nahe wie jetzt waren wir noch nie an einer Lösung.»
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