Soldaten schiessen offenbar 15-Jährigen an
Auf dem Tahrir-Platz in Kairo dauern die Scharmützel zwischen Demonstranten und Soldaten an. Gemäss Aussagen eines Arztes schwebt ein Jugendlicher, der vom Militär attackiert wurde, in Lebensgefahr.
Ägyptische Soldaten und Bereitschaftspolizisten sind wieder mit Gewalt gegen Demonstranten auf dem Tahrir-Platz in Kairo vorgegangen. Ein Arzt teilte mit, ein 15-jähriger Demonstrant sei angeschossen worden und schwebe in Lebensgefahr. Es war der zweite morgendliche Militäreinsatz innerhalb von zwei Tagen.
Die Sicherheitskräfte vertrieben die Demonstranten zunächst von dem Platz. Diese kehrten jedoch kurze Zeit später über einen anderen Weg wieder zurück. Beide Seiten bewarfen sich gegenseitig mit Steinen, bevor die Beamten den Platz verliessen.
Der Militärrat gerät wegen des harten Vorgehens gegen die Demonstranten, bei dem in den vergangenen Tagen 14 Menschen getötet wurden, im In- und Ausland immer stärker unter Druck. Ein Mitglied des Rats, Generalmajor Abdel Emara, verteidigte in einer Pressekonferenz das Vorgehen der Sicherheitskräfte. Die Beamten hätten die Pflicht, die staatlichen Institutionen zu schützen, sagte er am Montag.
Menschenrechtskommissarin schockiert
Eine Entschuldigung für das gewaltsame Vorgehen besonders gegen weibliche Demonstranten lehnte Emara ab. Stattdessen drohte er einer Reporterin, sie hinauswerfen zu lassen, wenn sie ihn erneut unterbreche. Nachdem er wenige Fragen beantwortet hatte, brach der Generalmajor die Pressekonferenz ab.
Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, forderte den herrschenden Militärrat am Montag auf, die Beamten strafrechtlich zu verfolgen, die an Gewalt gegen Demonstranten beteiligt gewesen seien. Die Bilder seien «schlichtweg schockierend» und nicht mit der Wiederherstellung von Sicherheit zu rechtfertigen, erklärte Pillay.
dapd/miw
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