Sodastream schliesst umstrittene Fabrik im Westjordanland
Das Unternehmen bezeichnet seine Fabrik in einer jüdischen Siedlung als «Modell der Integration». Doch sie führte weltweit zu Boykottaufrufen.

Nach Boykottaufrufen von Aktivisten will die israelische Firma Sodastream eine umstrittene Fabrik in einer jüdischen Siedlung im Westjordanland schliessen. Die Fertigungsanlage in der Siedlung Mischor Adumim werde zu Ende 2015 ebenso wie eine weitere Fabrik im Norden Israels geschlossen, teilte Sodastream am Mittwoch mit.
Die seit 2010 an der New Yorker Börse gelistete Firma, die Geräte herstellt, mit denen Wasser mit Kohlensäure versetzt werden kann, gab zugleich einen neunprozentigen Umsatzrückgang bekannt.
Nach internationalem Recht illegal
Die Firma bezeichnet die Fabrik in Mischor Adumim als «Modell der Integration», da dort zum gleichen Gehalt 500 Palästinenser, 450 arabische Israelis und 350 jüdische Israelis beschäftigt sind. Palästinensische Aktivisten weltweit fordern jedoch wegen der Fabrik seit Jahren den Boykott der Sodastream-Produkte. Firmenchef Daniel Birnbaum gestand Anfang des Jahres ein, dass die Fabrik ein «Stachel in der Seite» des Unternehmens sei. Die Siedlungen in den besetzten Gebieten sind nach internationalem Recht illegal.
Der Streit um die Fabrik in der Siedlung führte im Januar dazu, dass die Hollywood-Schauspielerin Scarlett Johansson ihre Funktion als Botschafterin der Hilfsorganisation Oxfam aufgeben musste, nachdem sie für Sodastream Werbung gemacht hatte.
Die Firma nahm am Mittwoch keinen Bezug auf die Kontroverse um Johansson oder die Boykottforderungen, sondern begründete die Schliessung der Fabrik mit der Möglichkeit zur Einsparung von sieben Millionen Euro im Zuge der Sanierung der Firma.
SDA/ldc
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