So viele Sonnentage wurden uns gestohlen
Nun ist es amtlich: Im Sommer 2014 erlebte die Schweiz viel weniger Sonnentage als in den Jahren zuvor. Doch das schlechte Wetter hat auch gute Seiten.

Dem diesjährigen Sommer werden nur wenige Leute nachtrauern: Die Temperaturen waren im Norden ein Grad tiefer als während des letzten Sommers. Verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt 1961 bis 1990 waren sie jedoch rund ein Grad zu hoch, wie SF Meteo am Mittwoch mitteilte - kurz vor dem Ende des meteorologischen Sommers am Sonntag. Von 1981 bis 2010 war es allerdings in der Regel etwa ein halbes Grad wärmer als im diesjährigen Sommer.
Rar waren heuer insbesondere die Sommertage mit Temperaturen von mehr als 25 Grad. In Zürich zeigte das Thermometer beispielsweise nur an 22 Tagen «Badiwetter» an - und nicht wie sonst an 34 Tagen. In Lugano gab es nur 39 Sommertage statt den gewohnten 59.
Und der Sommer 2014 bietet noch mehr Grund zum Klagen – er war zu nass; im Mittelland fiel 10 bis 30 Prozent mehr Regen als sonst. Im Tessin gab es vielerorts gar 50 bis 80 Prozent mehr Niederschlag als üblich.
Weniger Tote in Flüssen und Seen
Immerhin die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) kann dem schlechten Wetter etwas abgewinnen: In Schweizer Gewässern seien diesen Sommer bislang deutlich weniger Menschen ertrunken als im Vorjahr, schreibt sie in einer Mitteilung vom Mittwoch. 19 Menschen starben in Flüssen und Seen. 2013 waren es bis Ende August 37 Menschen gewesen. Die Lust aufs Baden sei in diesem Jahr angesichts der kühlen Temperaturen und des vielen Regens nicht besonders gross gewesen, schreibt die SLRG.
Das nasskalte Wetter wirkte sich auch auf die Zahl der Rettungseinsätze in den Bergen aus: Die Gebirgsbasen der Rega flogen diesen Sommer etwa 200 Helikopter-Einsätze weniger als 2013. Insgesamt wurden zwischen Juni und Mitte August 1009 Patienten gerettet. Dabei steht nur jeder zehnte Flug im engeren Zusammenhang mit einem Bergunfall.
Obwohl noch keine definitiven Zahlen vorliegen, geht auch der Schweizer Alpen-Club (SAC) davon aus, dass diesen Sommer weniger Berggänger verunfallen werden. Die Tourentätigkeit sei stark reduziert worden, begründet der SAC auf Anfrage den erwarteten Rückgang. Allerdings dauert die Hauptsaison noch bis Ende September.
SDA/rar
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