So sehen Gefängnisse von innen aus
Der Basler Fotograf Peter Schulthess gibt intime Einblicke in die Zellen von Schweizer Gefängnissen.

Es ist mit einer Mischung aus Neugier und Unbehagen, mit der man die Seiten umblättert. So also sieht es in einer Gefängniszelle aus! Und wenn man – vor allem bei den neueren Gebäuden – noch für einen Moment der Meinung ist, es ja eigentlich gar nicht so schlimm, fallen einem dann die Gitter an den Fenstern auf, oder man realisiert, wie bescheiden die Ausmasse so einer Zelle sind.
Wirklich beängstigend sind die Bilder, die der Basler Gefängnisfotograf Peter M. Schulthess in den «Sicherheits- oder Disziplinarzellen» hat schiessen dürfen. Absolut leere, klinisch saubere Räume – Kammern –, völlig leblos und unpersönlich.
Auffällig ist auch, wie hässlich, wie lieblos viele dieser Gefängnisse von aussen aussehen. Als Abschreckung?
Einen Blick in diese sonst nicht zugängliche Welt zu erhalten, ist jedenfalls ungewöhnlich. Und man staunt, dass manche der Insassen offenbar bereit waren, Schulthess im Bild festhalten zu lassen, wie sie in ihrer Zwangssituation leben. Von wohnen zu reden, wäre wohl zynisch. Das Ziel seiner Arbeit, so schreibt Schultheiss im Vorwort, sei die «systematische Dokumentation in Bildserien». Das heisst, er hat in allen Gefängnissen immer nach einem Raster fotografiert, sodass Bostadel und Saxerriet, Waaghof und Wauwilermoos vergleichbar werden.
Peter M. Schulthess, «Gefängnisse in der Schweiz» (2 Bände). Thema-Verlag, Basel 2019, ca. 90 Fr. (Band 1), ca. 70 Fr. (Band 2).
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