Damit wird der «Rostbalken» ersetztSo sehen die drei neuen Hochhäuser beim Basler Bahnhof aus
Das Grossprojekt Nauentor nimmt Form an. Zum Zug kommt ein Planungsteam rund um ein Basler und zwei Zürcher Architekturbüros.

Seit im März 2021 der Basler Grosse Rat über das Nauentor debattiert hatte, wurde es ruhig um das Grossprojekt beim Bahnhof SBB. Nach einem einjährigen Dialogverfahren ist nun klar, wie es weitergehen soll – und die Post und die SBB haben die ersten detaillierten Visualisierungen veröffentlicht. Die siegreiche Projektstudie stammt vom Planungsteam rund um die Architekturbüros Bruther Paris/Zürich, Jan Kinsbergen, Zürich und Truwant + Rodet +, Basel. Gekürt wurde sie von einem Beurteilungsgremium unter Einbezug von Quartiervertreterinnen und Quartiervertretern.
Zur Erinnerung: Das Nauentor ersetzt das in die Jahre gekommene Postreitergebäude beim Bahnhof SBB, auch Rostbalken genannt. Als Teil davon sollen drei Hochhäuser mit einer maximalen Höhe von 89 Metern gebaut werden. Der Bebauungsplan bietet das Potenzial für 50’000 bis 80’000 Quadratmeter Arbeitsfläche. Dabei entsteht Wohnraum für rund 600 Personen (fälschlicherweise berichtete diese Zeitung 2021, es entstünden 600 Wohnungen). Ein Drittel der Wohnungen soll günstig vermietet werden.
Teil des Projekts ist eine sichere Verbindung des Gundeldinger-Quartiers mit der Innenstadt. Gemäss der Medienmitteilung vom Freitag der Post und der SBB werde dies von der siegreichen Projektstudie berücksichtigt. Die Überquerungen für Fussgänger und Velofahrerinnen seien getrennt, was den Verkehr entflechte und Konflikte entschärfe. Zudem ermögliche die klare Strukturierung durch eine grosse Galerie und die Freistellung eines der drei geplanten Hochhäuser, dass das Projekt in Etappen realisiert werden könne.
Der Plan der Architekten überzeuge auch bezüglich Nachhaltigkeit. So bleibe ein grosser Teil der heutigen Gebäudestruktur erhalten.
Noch bis Ende Jahr sollen offene Punkte im Siegerprojekt überarbeitet werden. Noch unklar ist unter anderem, wo welche Nutzung (Gewerbe, Büro, Wohnen) Sinn macht. «Zudem muss auch ein zusätzliches Geschoss als Alternative geprüft werden, um etwa auf dem Reitergebäude zusätzliche Wohnnutzung zu ermöglichen», sagt Post-Mediensprecher Philipp Felber-Eisele auf Anfrage.
Im Anschluss starte das Vorprojekt, erste Vorbereitungsarbeiten zur Realisation sind für 2024 geplant. Die Inbetriebnahme des Nauentors ist für 2031 vorgesehen.
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