Geldblog: Fonds von AvadisSo können Sie wie die PK investieren
Avadis bietet Privatanlegern die Möglichkeit, den Sparbatzen im Stil der Pensionskassen anzulegen. Martin Spieler nennt die Vor- und Nachteile.

Wir würden gerne unser Vermögen sinnvoller als auf dem Sparkonto anlegen. Kürzlich wurde ich auf die von Avadis angebotenen Anlagefonds aufmerksam, bei welchen weder Kommissionen beim Kauf noch Depotgebühren anfallen. Ist dies eine gute Lösung? Leserfrage von P.B.
Sie kennen es aus dem Hypothekengeschäft: Da machen Pensionskassen den Banken zunehmend Konkurrenz, indem sie auch Privaten Finanzierungen für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen anbieten – und dies oft zu sehr attraktiven Konditionen. Auch das Angebot der von Ihnen angesprochenen Avadis macht den Banken mit interessanten Konditionen Konkurrenz – diesmal aber im Anlagegeschäft.
Avadis ist ein Dienstleister für Schweizer Vorsorgeeinrichtungen und untersteht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma. Das Unternehmen investiert im grossen Stil Gelder für andere Vorsorgeeinrichtungen und profitiert damit von Skaleneffekten. Die Kosten verteilen sich auf eine Vielzahl von Kunden und Vermögen.
Hervorgegangen ist Avadis vor 22 Jahren aus den Vorsorgeeinrichtungen der ABB. Heute beschäftigt Avadis 130 Mitarbeitende in Zürich und Lausanne und betreut 400 institutionelle Kunden. Dabei wird ein Multi-Manager-Ansatz verfolgt. Das Kapital wird auf mehrere Fondsmanager verteilt und damit wird eine möglichst breite Diversifikation und höhere Rendite angestrebt. Verwaltet wird das Geld von 80'000 Versicherten verschiedener Vorsorgeeinrichtungen.
Die pauschal verrechneten Gebühren bewegen sich zwischen 0,15 Prozent für den Geldmarktfonds bis 0,63 Prozent beim reinen Aktienfonds.
Der Fokus des Unternehmens liegt auf diesem Bereich. Nebenbei bietet Avadis aber auch Privatkunden sieben Fonds an, die von der Finma überwacht werden und in die man auch sein privates Geld investieren kann. Dabei fallen tatsächlich keine Depotgebühren oder Kauf- und Verkaufskommissionen an. Vielmehr wird den Kundinnen und Kunden eine pauschale Gebühr verrechnet, die je nach gewählter Fondsstrategie anders ist. Die Palette der sieben Fonds geht von einem reinen Geldmarktfonds und einem Obligationenfonds über mehrere Mischfonds mit mehr oder weniger hohem Aktienanteil bis zu einem reinen Aktienfonds mit 100 Prozent Aktien. Die pauschal verrechneten Gebühren bewegen sich zwischen 0,15 Prozent für den Geldmarktfonds bis 0,63 Prozent beim reinen Aktienfonds.
Eine Erfolgsgarantie gibt es auch da nicht. Man trägt das volle Anlagerisiko, welches je nach gewählter Strategie mehr oder weniger hoch ist. Wenn Sie in einen der sieben Fonds investieren, tragen Sie deutlich höhere Risiken als bei einem Sparkonto und müssen mit mehr oder weniger starken Kursschwankungen rechnen. Tief ist aber die Einstiegshürde: Die Mindestanlagesumme liegt nur gerade bei 50 Franken. Man muss auch nicht regelmässig einzahlen.
Ein Nachteil finde ich, dass pro Depot nur in eine Anlagestrategie investiert werden kann. Für jede Anlagestrategie muss ein separates Depot eröffnet werden. Das ist etwas umständlich. Nachteilig finde ich auch, dass das eingezahlte Geld jeweils nur am letzten Werktag des Monats investiert wird. Man kann also den Kaufzeitpunkt nur sehr bedingt steuern. Allerdings sollte man bei einer solchen Anlage ohnehin von einem je nach gewählter Strategie längeren oder sogar sehr langen Anlagehorizont von bis zu über 10 Jahren ausgehen. Zum kurzfristigen Anlegen oder gar traden eignen sich die Strategien von Avadis definitiv nicht.
Fehler gefunden?Jetzt melden.